Stadteingang Slüterstrasse, Rostock , 2017

  • Slüterstrasse und Petritor um 1910 (Archiv H.-O. Möller)

Über Jahrhunderte prägte das Petritor die Stadtsilhouette der Rostocker Altstadt. Mit seinem Abriss wurde dieses stimmige Ensemble und damit ein Stück historischer Identität der Stadt zerstört. Um diese klaffende Lücke im gewachsenen Stadtgrundriss schließen zu können, hat der Bau eines neuen Stadttores die Aufgabe, mit einer zeitgemäßen Architektur das historische Gefüge aus Petrikirche, Stadtmauer und den sich am Hang staffelnden kleinteiligen Bürgerhäusern der Altstadt wiederherzustellen. Das Stadttor übernimmt erneut die Hauptrolle in dem wieder geschaffenen städtebaulichen Ensemble mit einer kräftigen Kubatur aus rötlichem Backstein, welche die Proportionen des alten Petritores aufnimmt. Wie schon in früheren Zeiten wird nur die Form des Daches variiert. Die geschlossene Backsteinhaut löst sich in einem filigranen Netz aus Backsteinpfeilern und Betonfertigteilstürzen entlang der Ostfassade auf. Diese einladende Geste prägt das unverwechselbare Gesicht des neuen Petritores am östlichen Stadteingang. Die weiten Durchgänge sowie die große Loggia im Obergeschoss sind Teil einer Fassadenkomposition aus differenzierten Öffnungen, die mit den Themen Geborgenheit und Transparenz spielt. Das Bürogebäude sowie die Wohnhäuser werden in Anlehnung an die Bürgerhäuser Rostocks als schlichte Putzbauten mit Lochfassade ausgeführt.