Innovatives Holzhochhaus, Kreuzboden, Liestal , 2023, 3. Preis

  • Architektur: Duplex Architekten, Visualisierungen: Ponnie Images

Nachhaltigkeit dank Nutzungsflexibilität Ein nachhaltiges Gebäude ist ein Gebäude mit einer möglichst langen Lebensdauer. Das Schlüsselelement dafür ist eine flexible Gebäudestruktur, die über die reine Nutzungstypologie des Bürogebäudes hinausgeht, und eine Offenheit im System bietet, die auf neue Bedürfnisse der Verwaltung reagieren kann. Gleichzeitig soll die Struktur aber auch radikalere Umwandlungen, wie zum Beispiel in ein Wohngebäude, von Anfang an antizipieren.

Frei bespielbarer Hauptbau Für den Verwaltungsneubau schlagen wir einen rechteckigen Baukörper mit zwei angehängten Volumen vor. Jeder dieser Gebäudeteile hat eine eigene räumliche Grund­disposition, die eine programmatische Vielfalt ermöglicht. Das 14-geschossige Haupt­gebäude zeichnet sich durch einen durchgehenden Raum mit freiem Grundriss aus, der maximale Flexibilität bietet. Im Hauptgebäude sind die Büros der Verwaltung untergebracht. Sein moderates Stützenraster von 4,80 mal 6,40 Metern und ein Ausbauraster von 1,60 Metern sind so gewählt, dass sowohl effiziente Gruppenbüros als auch eine Umwandlung in Räume mit einer lichten Breite von drei Metern möglich sind.

Durch die Auslagerung der dienenden festen Räume in den seitlichen Kernbau und den dreigeschossigen Flügelbau kann die gesamte Fläche des Hauptbaukörpers komplett leergeräumt und frei bespielbar bleiben. Diese typologische Anordnung erleichtert die spätere Umnutzung des Gebäudes, da der offene Hauptbau ohne einschränkenden Kern flexibel unterteilt werden kann. Durch die Anordnung der Deckenelemente können Schächte für eine zusätzliche Infrastruktur leicht nachgerüstet werden. Auch am seitlichen Kernbau kann weiter gebaut und an neue Anforderungen angepasst werden.

Aeschenplatz, Basel , 2023

  • Architektur: Duplex Architekten, Visualisierungen © ZUEND Martin Wey

  • Ansicht St Alban

  • Ansicht Gartenstrasse

Das Projekt am Aeschenplatz liegt zwischen Innenstadt und einem Wohnviertel Basels. Aufgabe ist es, aus dem baulichen Bestand samt der fünf Untergeschosse ein eigenständiges Quartier zu entwickeln. Im Kern untersucht das Projekt dabei die Potenziale einer lebendigen, öffentlichen, mehrschichtigen Stadttopographie. Den herausgearbeiteten Foyerräumen kommt hierbei eine besondere Rolle zu. Die intuitive Orientierung in dem Quartier wird primär durch das Ensemble aus drei Foyers gewährleistet. Sie bilden die Verbindung zwischen den einzelnen Ebenen der Topografie und sind Teil des Wegenetzes. Die Foyers sind als Erweiterung des Stadtraums zu lesen und daher prominent um den repräsentativen Quartierplatz gruppiert. Sie sind die Adressräume der verschiedenen Untergeschossbereiche und verbinden das Strassenniveau mit den Gewerbeeinheiten. Von Büros und Startups, über Supermärkte, Bildungseinrichtungen, Sport- und Freizeitangeboten ist vieles in der Struktur denkbar. Das Foyer des Basler Theaters mit seiner vielfältigen Bespielung, wie auch die attischen Stoen der Antike sind wichtige Referenzen. Sie zeigen, dass es eine Symbiose zwischen gewerblich attraktiven Orten, als auch Räumen, die frei von Konsumzwang sind, gibt. Dies erfordert grosszügige, multifunktionale und nicht zuletzt ansprechende Räume, die den Stadtraum ins Innere erweitern. Für die sich anschliessenden Nutzungen dienen sie als Katalysator, weil sie durch die Bereitstellung eines Publikums gewerbliches Treiben ermöglichen und fördern.

SETA PARK, Wetzikon , 2023

  • Architektur: Duplex Architekten, Visualisierungen: Indievisual

Situationsgerechte Verdichtung In Wetzikon soll ein zum Bahngleis angrenzendes ehemaliges Fabrikareal zu einem hochwertigen, verdichteten Stadtbaustein mit Wohn- und Gewerbeanteil weiterentwickelt werden. Unser Entwurf für den Projektwettbewerb, zu dem wir eingeladen wurden, schlägt vier eigenständige und doch miteinander verwobene Baukörper vor. Die unter Schutz stehende Fabrikhalle aus dem Jahr 1906 wird mittig aufgebrochen, wodurch gut belichtete und in ihrer Funktion flexible Gebäudevolumen geschaffen werden. Die bisher dreigeschossige Halle wird auf der Seite der Bahngleise um drei Geschosse aufgestockt. Anschliessend sind sieben-geschossige Neubauten platziert. Auf der vom Gleis abgewandten Seite sind die Fabrikhalle und Neubauten dagegen nur drei- bis viergeschossig vorgesehen, womit ein angemessener Übergang zur Bebauungsstruktur der Nachbarschaft erreicht wird.

Hohe Nutzungsflexibilität Die vorgesehenen Wohn-und Gewerbeflächen sind so konzipiert, dass sie flexibel genutzt werden können: Wohnen wird bei Bedarf zu Gewerbe oder umgekehrt. Das gewählte Tragwerk ermöglicht eine grosse Flexibilität im möglichen Grundrisslayout. Die Wohnungstrennwände sind nicht tragend, weshalb eine Vielzahl an Wohn- und Umnutzungskonzepten denkbar sind. Neben den klassischen Wohnformen für Familien, Paare oder Wohngemeinschaften können auch Sonderwohnformen wie Atelier- oder Filialwohnungen erprobt werden.

Umsichtig gestalteter Aussenraum Der neue Stadtbaustein orientiert seine Werthaltigkeit an einem Zusammenspiel von städtebaulichen Setzungen im menschlichen Massstab, massvoller Architektur und einer Freiraumgestaltung, die einen alltäglichen Gebrauchswert, Vielfältigkeit und ökologische Aufwertung vereint. Die räumlichen Anordnungen und Nutzungsprogramme ermöglichen ortsspezifische Wechselbeziehungen von Passantenströmen, Adressierungen, Gebäude-, Erdgeschoss- und Freiraumnutzungen. Mit Foyer, Nachbarschaftsplatz, Hoflaube und Gleisufer wurden Orte mit diversen Nutzungen geschaffen, die unterschiedliche Grade von Öffentlichkeit aufweisen. Die Raumfolgen sind klar und übersichtlich gegliedert.

Flüsseviertel, Hamburg , 2023

Im Nordosten Hamburgs kurz vor den Toren Schleswig-Holsteins soll eine Wohnsiedlung als den Siebziger nachverdichtet werden, um zusätzlichen, kostengünstigen und gut erschlossenen Wohnraum zu schaffen. Wir haben in zwei Studien genauer untersucht, wie und in welchem Umfang es möglich wäre die Siedlung nachzuverdichten und dabei möglichst viele der bestehenden Baukörper zu erhalten oder zu erweitern.

Adolf-Kolber-Strasse, Köln , 2023

Die in die Jahre gekommen Siedlung aus den Siebziger Jahren, damals in innovativer Fertigteilbauweise erstellt soll abgerissen und durch mehr, kostengünstigen und dennoch qualitativ hochwertigerem Wohnraum ersetzt werden. In einem rollenden Verfahren soll zunächst nur ein Baufeld und im Weiteren die ganze Siedlung neu gestaltet werden. Wir schlagen ein Ensemble aus drei Gebäudetypen vor mit denen den unterschiedlichen städtebaulichen Situationen im Quartier begegnet werden kann und ein spannungsvoller Mix aus verschiedenartigen Wohnungen entsteht. Durch die städtebauliche Setzung werden Stadt- und Landschaftsräume klar definiert und der eindrucksvolle Baumbestand bleibt erhalten.

Ziegelei-Allee, Frankfurt , 2023, 3. Preis

  • © Duplex Architekten Düsseldorf / Hamburg

  • © Duplex Architekten Düsseldorf / Hamburg

  • © Duplex Architekten Düsseldorf / Hamburg

  • © Duplex Architekten Düsseldorf / Hamburg

  • © Duplex Architekten Düsseldorf / Hamburg

  • © Duplex Architekten Düsseldorf / Hamburg

  • © Duplex Architekten Düsseldorf / Hamburg

Der neue Stadtbaustein übernimmt eine vermittelnde Funktion an der Bruchstelle zwischen der ausfransenden gebauten Stadt und der zukunftsweisenden Quartiersentwicklung im neuen “Stadtteil der Quartiere” im Frankfurt. Im Norden werden die Ankommenden durch die sich in die Höhe staffelnde Gebäudestruktur begrüßt, die gleichzeitig ein selbstbewusstes Statement gegenüber der bebauten Stadt bildet. Durch die Staffelung der Haupt- und Stirnfassaden sowie des Gartens wird die Maßstäblichkeit der umgebenden Bebauung aufgegriffen, so dass sich der neue Baublock subtil in seine bauliche Umgebung einfügt und dennoch einen neuen Maßstab definiert.
Gewerbeeinheiten beleben die straßenseitigen Erdgeschosszonen, während der rückwärtige Bereich aufgrund der direkten Anbindung an den großzügigen Grünraum zum Wohnen genutzt wird. Sekundäre Zugänge zum Garten machen gemeinsame Infrastrukturen auf kurzem Weg verfügbar. Durch den sich mit dem Außenraum verschränkenden Baukörper, welcher sich in die Höhe statt in die Fläche erstreckt gelingt es, den Bewohnern einen Großteil der Grundstücksfläche als geschützten Außenraum zur Verfügung zu stellen. Durch private Außenräume, Kinderspielflächen und gemeinschaftlich nutzbare Bereiche begrünt mit heimischen klimaresilienten Baum- und Straucharten entsteht ein qualitätsvoller Bewegungs- und Begegnungsort als Basis für eine vitale Nachbarschaft. Die kompakte Volumetrie, der geringe Fussabdruck des Gebäudes und die minimierte Tiefgarage ermöglichen kostengünstiges und nachhaltiges Bauen.

Campus Golzheim, Düsseldorf , 2023

Auf dem ehemaligen Gelände der ‘Peter Behrens School of Architecture’ in Düsseldorf soll die renommierte Robert-Schumann-Musikschule gemeinsam mit der Bezirksregierung einen neuen Standort am Kennedydamm erhalten. Durch eine neue errichtete Fussgängerbrücke wird das Konzept des blau-grünen Rings gestärkt und Golzheim stärker mit dem naheliegenden Rheinufer vernetzt. Die Entwurfsaufgabe bestand in der städtebaulichen Setzung der Baukörper von Musikschule und Bezirksregierung sowie der Gestaltung des Ankunfts- und Verbindungsplatzes zwischen den beiden Gebäuden. Die Musikschule positioniert sich zum Kennedydamm mit einem überhöhten Baukörper und bildet die inhaltlich verschiedenartigen Nutzungsbereiche nach Aussen ab. Leichte Knickungen in der Fassade lassen die Baukörper zum einen stärker mit der Umgebung interagieren und bringen zum anderen die Räume im Innern in Bewegung. Es entstehen spannungsvolle Erschließungsräume und gut proportionierte Räume für das musikalische Lehre.

Weihermatt, Urdorf , seit 2022

  • Visualisierung

    Architektur: © Duplex Architekten, Visualisierung: © Zuend, Martin Wey

  • Schwarzplan
  • Enten

    Enten

  • Wäscheleine

    Wäscheleine

  • Höfe

    Höfe

  • Erschliessung

    Erschliessung

  • Visualisierung

    Architektur: © Duplex Architekten, Visualisierung: © Zuend, Martin Wey

  • Lageplan

    Lageplan

  • Regelgeschosse

    Regelgeschosse

Das vorliegende Projekt schafft es, mit leichter Hand und einfachen Setzungen eine wunderbare Qualität für diesen Ort zu entwickeln. Die Durchsichten in alle Richtungen lassen die neue Siedlung differenziert in Erscheinung treten. Dabei stehen die so selbstverständlichen Zugänge und die klaren Konzepte für den wertvollen Aussenraum im Vordergrund. Auszug Jurybericht

Die Gestalt der neuen Siedlung Weihermatt in Urdorf hat ihren Ursprung im Wechselspiel von Freiraum- und Gebäudefiguren. Dabei entsteht eine städtebauliche Struktur aus zwei formell verwandten, charakteristischen Gebäudevolumen und ebenso prägnanten Aussenräumen. Die topografische Situation erlaubt und verlangt es, eine Setzung zu finden, welche allen Wohnungen neben optimaler Ausrichtung auch Weitblick verschafft. Durch die Anordnung gelingt ausserdem die konsequente Platzierung der Hausadressen an der Uitikonerstrasse, wodurch die Erschliessung zur Hierarchisierung der Aussenräume beitragen kann und ganz beiläufig die zwei unterschiedlichen, durch ihr Erschliessungskonzept geprägten, Grundrisstypen entstehen. Der Typologisierung und Wiederholung der Grundrisse steht die konzeptionelle Offenheit der hofartigen Aussenräume gegenüber, welche sich zwar in ihrer Geometrie ähneln, jedoch vor allem Gefässe sind, für atmosphärische Mikrokosmen und qualitätsvolle Siedlungsräume.

KAEPSELE, Leinfelden-Echterdingen , 2022, 1.Preis

Im Zuge der Internationale Bauausstellung 2027 Stadtregion Stuttgart (IBA ́27) soll auf dem Goldäcker-Areal am Ortsrand von Leinfelden-Echterdingen ein Quartier mit höchsten ökologisch-sozialen Ansprüchen entstehen. Die neue Nachbarschaft ist als Vorzeigeprojekt einer nachhaltigen Gesellschaft konzipiert. Diese Besonderheit soll auch im architektonischen Ausdruck spürbar werden. Die Häuser sind kleine Kraftwerke, die ihre Energie aus der Sonne und dem Boden beziehen und Materialien aus vorherigen Bauprojekten wiederverwenden. So entsteht ein resilientes Quartier, dass auch kommende Generationen nach ihren Bedürfnissen nutzen können. Unser Entwurf für das Baufeld Süd nimmt die Grundgedanken des vorgefundene Rahmenplans, die Verzahnung zwischen Stadt- und Landschaftsraum, die innere Mitte und vermittelnde Gebäudehöhen zum Bestand auf. Durch Ausdrehungen der sich wiederholenden Baukörper entstehen spannende, vom Landschaftsraum durchflossene Aussenräume, welche den Besucher in das Quartier leiten. Die Gebäude werden auf minimalem Fussabdruck zusammengezogen, so wird trotz dichtem Raumprogramm, eine gute Durchgrünung und Durchlüftung ermöglicht. Die versetzte Anordnung der Baukörper mit Über-Eck-Wohnungen erlauben Ausblicke in die Filderlandschaft. Die Gebäude werden mit nachwachsenden, regionalen Baustoffen und reversiblen Baustoffverbindungen errichtet auf Untergeschosse wird weitgehend verzichtet. Für die Fassaden, die Aussenraumgestaltung und die Innenausstattung werden wiederverwendete Baustoffe eingesetzt.

Schärenmoosstrasse, Zürich , 2022

  • Visualisation © Nora Walther

  • Visualisation © Nora Walther

  • Visualisation © Nora Walther

  • Visualisation © Nora Walther

Die Zukunft der Stadt ist kleinräumig durchmischt, möglichst dicht bespielt und klimagerecht. Das Rohmaterial aus dem sie immer wieder neu entsteht, wird in den meisten Fällen mit den bestehenden Bauten bereits vorhanden sein.

Für die Umnutzung des bisherigen Bürogebäudes an der Schärenmoosstrasse in Zürich Leutschenbach für die Stiftung PWG schlagen wir daher eine Wohntypologie vor, die Wohnen und Arbeiten räumlich und zeitlich flexibel miteinander vereinbart: Kompakt geschnittene, private Wohneinheiten werden durch vorgelagerte «Shared Spaces» erweitert. Was hier stattfinden soll, bestimmen die 6–12 direkten Anrainer°innen selbst!

Die zur Verfügung stehende Gesamtfläche wird also nur zum Teil von primärem Wohn-raum belegt, die verbleibende Fläche bildet den Spielraum auf dem die Nutzungsdichte – auch um Arbeitsplätze – erhöht werden kann. Die Nutzung kann und soll immer wieder neu verhandelt werden und die räumlichen Anliegen der Bewohner°innen heute und in Zukunft erfüllen können.

Durch konsequentes Weiterdenken der bestehenden Tragstruktur und Fassade bleibt der überwiegende Teil der gespeicherten grauen Energie erhalten. Wertvolles wird bewahrt und Neues nur wo nötig sinnvoll ergänzt: Nach Aussen sichtbar wird die Transformation durch ein leichtes Kleid aus produktiven Oberflächen vor der bestehenden Fassade. So werden diese Flächen zum nachhaltigen Kraftwerk, erhöhen die Biodiversität und kühlen den Stadtraum, sie werden aber auch zum Ort des sozialen Austauschs zwischen den Bewohner°innen und mit dem Quartier.

Beiersdorf Werk 1 Wohnquartier, Hamburg , 2022, 1. Preis

  • © Jonas Bloch

  • © Jonas Bloch

  • © Jonas Bloch

  • © Jonas Bloch

Durch den geplanten Umzug der Konzernzentrale der Beiersdorf AG soll auf dem heute öffentlich nicht zugänglichen Areal der aktuellen Firmenzentrale zwischen Unna- und Quickbornstraße inmitten des lebendigen Stadtteils Eimsbüttel ein neues Wohnquartier entstehen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Gestaltung der Straßen, Gassen und Plätze des neuen Quartiers, die sich perfekt in den Stadtteil eingliedern. Ein individueller Gestaltungskanon, der auf alle Baufelder anwendbar ist, stärkt die spezifischen Eigenheiten des Quartiers und schafft damit Identität und Wiedererkennungswert. Er beinhaltet differenzierte Vorgaben für die Gebäudevolumen und Fassadengestaltung entlang der Quickborn- und Unnastraße, für die Quartiersgasse sowie für die Y-förmigen Wohngasse. Die Neubebauung entlang der Quickborn- und Unnastraße beinhaltet typische Elemente wie die Dreiteilung in Sockel, Mittelteil und Attikazone, die vertikale Rhythmisierung der Fassaden mittels Erker oder vorspringender Balkone. Der rote Backstein wird aufgegriffen und in farblicher Vielfalt als Ausdruck wertigen Wohnens eingesetzt. Vielfältige, variable und zeitgemäße Wohntypologien sollen Wohnen in jeder Lebensphase im neuen Beiersdorfquartier möglich sein und Diversität garantieren. Große Familienwohnungen, Wohnen für Singles, Clusterwohnungen, betreutes Wohnen, Studentenapartments, gefördertes Wohnen und spezielle Schallschutztypologien sorgen für eine gute Nutzungsdurchmischung. Ein ausgewogenes Verhältnis aus Extensivbegrünung, Grünflächen und Dachterrassen ermöglicht die Dachnutzung durch die Bewohner und fördert die Biodiversität im urbanen Raum.

Produktives Haus Schörlistrasse, Zürich , 2022

  • © Nora Walter Images

  • © Nora Walter Images

  • © Nora Walter Images

Das unmittelbare Nebeneinander von Wohnen und Arbeiten ist flächeneffizient und schafft gleichzeitig ein Gefühl von Grosszügigkeit: Räume, die zum Arbeiten genutzt werden, können in der Freizeit als Erweiterung des Wohnraums dienen (und umgekehrt). In insgesamt 8 seriell geschalteten Schotten mit 15 Wohneinheiten, finden sich pro Schotte jeweils zwei gestapelte 3.5 Zimmer- Atelierwohnungen mit zuschaltbarem Werkstatt/Studioraum.

Köln Katalog, Köln , 2022

Der Köln Katalog ist ein Schlüsselprojekt der Stadtstrategie „Kölner Perspektiven 2030+“ der Stadt Köln und soll zukünftig als Handlungsleitfaden für die Entwicklung von kompakten, nachhaltigen und lebenswerten Quartieren dienen. Die Siedlungsflächenentwicklung ist durch die Knappheit der Ressource Boden sowie der steigenden Bevölkerungszahlen zu einer wesentlichen Herausforderung der Städte geworden. In den sechs entwickelten Quartierstypologien zeigt der Köln Katalog auf, durch welche Prinzipien Projektentwicklungen in Zukunft flächensparend und nachhaltig realisiert werden können. Betrachtet werden dabei das Prinzip der „Stadt der kurzen Wege“, die Grünflächenversorgung sowie Aspekte der vertikalen und horizontalen baulichen Dichte. Die dafür entwickelten 11 Dichtestrategien werden für jede Quartierstypologie individuell kombiniert, dabei liegt der Fokus auf den Entwicklungsflächen der äußeren Stadt. In Anwendungsbeispielen werden die Quartierstypologien auf ihre städtebauliche und strukturelle Realisierbarkeit und erreichbare Dichte überprüft, sowie Möglichkeiten und Strategien dargestellt.

Meltingport Hafencity, Hamburg , 2022, 2. Preis

  • © Ponnie Images

  • © Ponnie Images

In der Hafencity, dem derzeit größten innerstädtischen Entwicklungsprojektes Europas, entsteht auf den Baufeldern 103/104 ein neuer Treffpunkt für Arbeiten, Wohnen und Beherbergung, der „Meltingport“ im Baakenhafen. Der Fokus liegt auf der Vernetzung der unterschiedlichen Nutzungen und ihrer Akteure. Angelehnt an die Architektur der Hamburger Kontorhäuser und der Speicherstadt integrieren sich die Neubauten im städtischen Umfeld. Die rote Backsteinfassade ist geprägt durch einen funktionalen Ausdruck der unterschiedlichen Nutzungen gepaart mit spielerischen Gestaltungselementen: horizontale und vertikale Bänder, farbige Akzente mit grün glasierten Backsteinen, unterschiedliche Fenstergrößen und „Accessoirs“ wie farbige Fensterläden. Im Erdgeschoss verschwimmt die sonst sehr klare Nutzungstrennung. Somit bildet der Innenhof den Inbegriff des „Meltingports“ und bietet einen interaktiven Verknüpfungsort, an dem die verschiedenen Menschen zusammenkommen. Das Hotel hat mit einem Restaurant, einer Rooftopbar, Fitness und Wellnessbereich und einer kleinen Bühne in der Lobby viele Möglichkeiten zur Vernetzung der Besucher. Innovative Forschungen und Arbeitskonzepte - wie das Data-Cafe, ein Strartup-Hub und Co-working - finden im Bürogebäude Platz. Das studentische Wohnen im Süden bietet mit Gemeinschaftsräumen und kleinen Läden eine gute Mischung an privaten und öffentlichen Treffpunkten für die rund 200 Bewohner°innen.

Hopfenmarkt, Hamburg , 2022, 1. Preis

  • © Jonas Bloch

  • © Jonas Bloch

  • © Jonas Bloch

In Analogie einer überdachten Ausgrabungsstätte präsentiert sich der Ausstellungspavillon auf dem neu gestalteten Hopfenmarkt. Er überspannt den „Einschnitt“ in die Unterwelt, wo die Grundmauern Hamburgs erster Siedlung freigelegt werden und künftig zu besichtigen sind. Seine Ausrichtung orientiert sich am Verlauf der unterirdischen Wallanlage und weicht damit den „oberirdischen“ Richtungen des Hopfenmarktes und der Kirchenruine mit einem leichten Dreh aus. Gleichzeitig stellt der Pavillon eine Reminiszenz an die Markthallen des Hopfenmarktes dar, die lange Zeit an diesem Ort standen. Das minimalistische Raumprogramm aus Eingangsbereich mit Kasse und kleiner Cafébar sowie den zugehörigen Nebennutzungen ist in einer Halle aus Licht untergebracht, die in den Abendstunden wie eine Laterne diesen besonderen Ort erleuchtet. Zwei spiegelsymmetrisch angeordnete Treppen führen den Besucher hinunter in die Ausstellung und geleitet ihn am Ende des Rundgangs wieder hinauf ins Foyer und zur neu gestalteten Parkanlage. Eine Pavillonarchitektur in Holzbauweise: eine typische Konstruktionsmethode temporärer Bauten, Holz ein traditioneller und archaischer Baustoff. Der Neubau spielt mit dem Faktor Zeit, möchte auf die Flüchtigkeit der Geschichte, auf die Überlagerung verschiedener historischer Schichten an diesem Ort verweisen und erlangt dadurch seine ganz eigene Identität als Pendant zur steinernen Ruine der Nikolaikirche.

Gutachterverfahren Invalidenstraße, Berlin , 2022

  • © Ponnie Images

  • © Ponnie Images

  • © Ponnie Images

Für ein Bürogebäude in der Invalidenstraße, Berlin planen wir zwei effizient geschnittene Gebäude mit möglichst geringem Materialbedarf. Ein Ensemble aus verschiedenartigen Stadthäusern entsteht. Erschlossen über eine gemeinsame Adresse mit zentralem Entree angelagert an den grünen Hof. Die skulpturale Terrassierung der Bürobaukörper bietet zum Einen viel Platz zur Begrünung des Innenhofes und passt das neue Projekt in das gewachsene Ensemble ein. Die multifunktional nutzbare Grundrisstypologie, in Anlehnung an Werkshallen aus den 20iger Jahren mit gebündelten Installationen und reinen Nutzflächen ermöglicht eine langfristige Nutzerflexibilität.

Erlinsbacherstrasse, Aarau 2022, , 1. Preis

  • © Architektur: Duplex Architekten, Visualisierung: indievisual

  • Situationsplan
  • Architektur: Duplex Architekten

Direkt am Aareufer, zwischen Erlinsbacherstrasse und Kraftwerkskanal entsteht ab 2024 eine gemischt genutzte und nachhaltige Überbauung mit 60 bis 70 Mietwohnungen. Die Zwillingshäuser der neuen Gebäudekette sind so gesetzt, dass heterogene Zwischenräume entstehen, die Durchlässigkeit und Freiraum schaffen. In den Erdgeschossen liegen Gemeinschaftsräume, eine Kita, Gewerbe, auch ein Bistro ist als Treffpunkt für die neue Bewohnerschaft geplant und bereichert die Nachbarschaft. Alle Gebäude sind aus dem lärmkritischen Bereich zur Aare hin weggerückt, sodass auf aufwändiger Massnahmen zur Lärmreduktion verzichtet werden kann. Die drei- bis viergeschossigen Häuser werden als Holzskelettbauten mit Treppenhäusern aus vorgefertigten Lehmgusselementen konstruiert. Es soll soweit wie möglich auf Beton als Baumaterial verzichtet werden. Eine Erdsonden-Wärmepumpe pro Gebäude und in Dach und Fassaden integrierte Photovoltaik-Anlagen versorgen die Überbauung mit Energie. Sämtliche Wohnungen sind zwei- oder sogar dreiseitig orientiert und profitieren somit gleichwertig von der attraktiven Lage am Fluss. Die Wohnidee basiert auf einem einfachen System von nutzungsneutralen Zimmern rund um den zentralen Wohnraum. Damit funktioniert der gleiche Wohnungstyp für eine kinderreiche Familie, für ein Paar, das von zu Hause aus arbeitet oder auch für eine WG.

Hilgenfeld, Frankfurt , 2021

  • © Duplex Architekten Düsseldorf / Hamburg

  • © Duplex Architekten Düsseldorf / Hamburg

  • © Duplex Architekten Düsseldorf / Hamburg

  • © Duplex Architekten Düsseldorf / Hamburg

  • © Duplex Architekten Düsseldorf / Hamburg

  • © Duplex Architekten Düsseldorf / Hamburg

  • © Duplex Architekten Düsseldorf / Hamburg

  • © Duplex Architekten Düsseldorf / Hamburg

  • © Duplex Architekten Düsseldorf / Hamburg

Im Norden Frankfurts entsteht mit 54 Mehrfamilienwohnhäusern und guter Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr im Hilgenfeld das erste Klimaschutzquartier Frankfurts. Wir sind an der Planung mit fünf Wohnhäusern auf zwei Baufeldern beteiligt und realisieren dort 83 Wohnungen inklusive vier Maisonettewohnungen, sowie eine fünfgruppige Kita mit besonderem Fokus auf kostengünstigem Bauen. Mit welchen Massnahmen können Kosten gesenkt werden, ohne das Wohnqualität verloren geht? Durchdachte Grundrisse, die mit wenig Platz aber guter Raumproportion, Ausrichtung und diagonalen Blickbezügen arbeiten und Balkone, die den Wohnraum nach Aussen erweitern bilden das Rückrad der Gebäude. Durch die Farbigkeit der Fassaden erhalten diese eine gewisse Eigenheit und Charakter.

Wohnsiedlung Iselacher, Bertschikon , 2021, 1. Preis

Die Frage nach dem Unterschied zwischen Dorf und Stadt begleitet dieses Projekt. Zwei sich gleichende, aber unterschiedlich grosse Häuser verbinden sich zu einem Gebäude. Entfernt erinnern sie an einen Bauernhof: Wohngebäude mit Wirtschaftsgebäude daneben. Die sich einander zuneigenden Dächer schaffen eine Pseudosymmetrie und die Ambivalenz in der Lesbarkeit. Im Gewohnten entsteht hier etwas Neues, und das Einzelne verschmilzt mit dem grossen Ganzen. Die Aussenräume differenzieren sich in unterschiedliche Stufen der Öffentlichkeit und fokussieren sich auf den zentralen Dorfplatz in der Mitte. Der Wohnungsmix ist von Vielfalt geprägt und reicht von Studioappartments zu einer dreigeschossigen Clusterwohnung. Die Eingangshallen mit angrenzenden Waschküchen dienen als Begegnungsort und übergeordnete Nutzungen wie Mehrzwecksaal, KiTa oder der kleine Sakralraum schaffen zum Dorfplatz hin orientiert eine wohldosierte Öffentlichkeit. Lufträume, Maisonettetypologien mit Galerien und eingeschnitten Patios sorgen in den Dachgeschosswohnungen für spannende Raumabfolgen und ganz eigene Charaktere.

Marsiliusstrasse, Köln , 2015–2023

  • © Luca Claussen

  • © Luca Claussen

  • © Luca Claussen

  • © Luca Claussen

  • © Luca Claussen

  • © Luca Claussen

  • © Luca Claussen

  • © Luca Claussen

  • © Luca Claussen

  • © Luca Claussen

  • © Luca Claussen

  • © Luca Claussen

  • © Luca Claussen

  • © Luca Claussen

  • © Luca Claussen

  • © Luca Claussen

  • © Luca Claussen

  • © Luca Claussen

Verdichteter Blockrand mit Nutzungsmischung. Das Projekt liegt mitten im lebendigen Stadtteil Köln-Sülz. Die Qualität der Blockrandbebauung mit großzügigem Innenhof wurde auch nach der signifikanten Erhöhung der Nutzungsdichte mit ca. 70% mehr Nutzfläche beibehalten. Das Projekt bietet vielfältige, zukunftsweisende Wohnungstypologien und leistet über gewerbliche Einheiten im Erdgeschoss einen Beitrag zum städtischen Leben.

Einpassen in die Nachbarschaft des gewachsenen Stadtquartiers. Die Blockrandbebauung passt sich über Themenhäuser der Körnung der Nachbarschaft an und wirkt dennoch über verbindende Gestaltungselemente als spannungsvolles Ganzes. Entlang der Marsiliusstraße werden die Fassaden durch Atelierwohnungen mit separaten Eingängen und großen Wohn-/Arbeitsräumen belebt. Die Gebäudeecke beheimatet ein neues Café.

Grüner Innenhof als innerstädtischer Begegnungsort. Die direkten Zugänge in den Hof, das Gartenhaus als Treffpunkt für die Bewohnergemeinschaft, sowie Spiel- und Aufenthaltsbereiche aktivieren den sorgfältig geplanten Hofraum und lassen ihn zu einem Teil des städtischen Lebens werden.

Moderne Wohnformen und Gemeinschaftsangebote für soziale Vielfalt. Das Angebot an barrierefreien Alterswohnungen, Wohnungsgrundrissen, die familiäres Wohnen in unterschiedlichen Zusammensetzungen ermöglichen und Kleinwohnungen wird ergänzt durch gemeinschaftlich nutzbare Angebote. Die an Familienwohnungen koppelbaren Stöckli-Wohnungen ermöglichen Grosswohnungen für alternative Wohnmodelle. Zumietbare Hobbyräume ergänzen das Angebot.

Im Dorf, Kaltbrunn , 2020–21

Wie viele andere Dörfer zeichnet sich Kaltbrunn durch ein heterogenes, disparates Siedlungsmuster sowie die lineare Ausdehnung des Stadtzentrums entlang zweier Entwicklungsachsen aus. Mit der linearen Setzung der Baukörper, und der vorgeschlagenen Hoftypologie sehen wir eine Chance, das Dorfzentrum in die Tiefe zu entwickeln und gleichsam die lineare Ordnung des Strassendorfs zu erhalten. Die viel kritisierte Heterogenität der Siedlungsstrukturen in Agglomerationsgemeinden werten wir als Potenzial. Es geht uns nicht darum mit einer Grossform Harmonie und Uniformität herzustellen, sondern das unvermittelte kleinkörnige Nebeneinander dreier unterschiedlicher Bautypen in ein kontrastreiches Miteinander zu verwandeln. Morphologisch bestimmend sind die umliegenden Strassenräume, mit denen die neuen Bausteine einen je individuellen Dialog eingehen. Konträr dazu bildet die halb-öffentliche Mitte einen Siedlungshof der mit dem schwebenden Hallendach des Gemeinschaftsraums zu einem pulsierenden Herz der Wohnsiedlung werden kann. Individuell zugeschnittene, innovative und bedarfsorientierte Wohnformen ermöglichen Nutzungsvielfalt und -durchmischung. Das sichert nachhaltig eine sozial und wirtschaftlich stabile und belebte Siedlung. Es werden zumietbare Zimmer, Musikzimmer, so wie Wasch- und Gemeinschaftsräume angeboten, die neben den Erschliessungszonen wie Laubengänge und außen liegende Treppenhäuser, Raum für Begegnungen bieten. Eine Kinderkrippe, ein Café, und ein Jugendraum erweitern das Angebot auf Ebene der Siedlung.

Kurfürstenanlage, Heidelberg , 2021

Das ehemalige Grundstück der Heidelberger Druckmaschinen und der Stadtwerke befindet sich auf einem abgeschlossenen Areal zwischen der Alten Eppelheimer Straße und der Kurfürsten-Anlage inmitten des lebendigen Stadtteils Bergheim. Mit der Abgeschlossenheit, die keine öffentliche Durchwegung zulässt, schirmt sie eine «Terra incognita» nach außen ab und teilt das Quartier an dieser Stelle. Unser Entwurf kehrt die heutige Situation des geschlossenen Areals um: Das neue Wohnquartier öffnet sich und verzahnt sich über Wegeverbindungen und Sichtachsen mit dem angrenzenden Stadtgeflecht in Nord-Süd Richtung bis zum Neckar. In Ost-West Richtung bildet die neu geschaffene «Gasse» das Rückgrat des neuen autofreien Quartiers und verbindet Bahnhofsvorplatz mit dem neuen Quartiersplatz vor den Stadtwerken. Der als Aussichtsturm genutze Schornstein wird ein neues «Wahrzeichen» für einen Ort des Wandels. Neues Gesicht wird der umgestaltete Boulevard, der als Auftakt mit dem Solitätbau der Print Media Academy am Bahn hofsvorplatz beginnt und im neuen Zentrum - dem Quartiersplatz- endet. Seine Gestaltung orientiert sich an großzügigen europäischen Promenaden mit altem Baumbestand - einerseits Erschließungsachse, andererseits lebendiger Aufenthaltsort inmitten der Stadt. Es wird ein attraktiver Bereich für Fußgänger und Radfahrer geschaffen. Kleine Läden und Cafés flankieren die Promenade und erzeugen eine belebte Atmosphäre.

Gröninger Hof, Hamburg , 2021, 1. Preis

  • Architektur © Duplex Architekten, Visualisierung © Jonas Bloch

  • © Duplex Architekten

  • Architektur © Duplex Architekten, Visualisierung © Jonas Bloch

  • © Duplex Architekten

  • © Duplex Architekten

  • © Duplex Architekten

  • Architektur © Duplex Architekten, Visualisierung © Jonas Bloch

  • © Duplex Architekten

  • © Duplex Architekten

  • © Duplex Architekten

  • © Duplex Architekten

  • Architektur © Duplex Architekten, Visualisierung © Jonas Bloch

  • © Duplex Architekten

  • © Duplex Architekten

Wo früher Autos parkten, findet künftig lebendiges Wohnen, Arbeiten und ein vielfältiges Miteinander statt. Eine gestapelte urbane Landschaft umgeben von viel Grün – alles unter einem Dach im Zentrum der Hamburger Innenstadt – eine enorme Chance mit Vorbildcharakter! Damit ist die Umnutzung des Parkhauses viel mehr als nur die Konversion einer Bestandsstruktur, sondern vor allem zeitgemäßer Ausdruck des gesellschaftlichen und ökologischen Wandels. Die Typologie traditioneller Hamburger Kontorhäuser mit ihren schmalen Innenhöfen wird aufgegriffen und mit der Idee eines lebendigen Grünraumes, der sich als sorgfältig gestaltete Dach- und Terrassenlandschaft aus dem Gebäudeinneren entwickelt, gepaart.
Die hybriden Nutzungen werden von wohl proportionierten Fassaden ummantelt, zur Neuen Gröningerstraße hin urban und repräsentativ, Vertrautes aus dem Bestand und der direkten Umgebung zitierend, während sich im Innenhof eine ganz eigenständige Welt eröffnet. Das offene EG bindet den öffentlichen Straßenraum ein, heißt Besucher und Bewohner gleichermaßen willkommen. Der große, überdachte Eingangsbereich schafft durch die vielfältige Bespielbarkeit einen Mehrwert für das gesamte Quartier. Die Wohnerschließung erfolgt über zwei seitlich angeordnete Eingänge und den zentralen Innenhof, in dem man sich ringförmig auf großzügigen Laubengängen bewegt, die jeweils an den Schmalseiten über Aufzüge und offene Treppenhäuser verbunden sind. „Die Krönung“ des Gröninger Hofs bildet die großzügige Dachlandschaft mit weiteren Gemeinschaftsnutzungen wie dem Gemeinschaftsraum mit Küche, einem ruhigen Arbeitsraum, Sauna und Fitnessraum sowie dem Dachgarten mit Spielflächen und Beeten.

Zukunft Innenstadt, Kaarst , 2021, 3. Preis

  • © Duplex Architekten

  • © Duplex Architekten

  • © Duplex Architekten

  • © Duplex Architekten

Kaarst ist atmosphärisch, familiär, facettenreich und unterhaltsam. Wir setzen auf vier Kernideen um diese wertvollen Eigenheiten zu fördern: Vier charakterstarke Themenplätze, kuratierte Nutzungsvielfalt der Gewerbeflächen, klare Adressbildung, Förderung von Fußgängern, Radfahrern und ÖPNV. Städtebaulich fügen sich die neu gesetzten Baumassen wie selbstverständlich in das gewachsene Stadtbild ein, sie schaffen Raumkanten und die für ein Stadtzentrum nötige Dichte. Vier Plätze kristallisieren sich heraus. Die Baukörper lenken die Bewegungen auf der Grünen Achse wie selbstverständlich um. Die Platzräume zeichnen sich durch individuelle Charaktere aus, ihnen werden bewusst bestimmte Nutzungen zugewiesen, um diese zu stärken. Zukünftig sollen vor allem Fußgänger und Radfahrer gefördert werden. Die Vielzahl der oberirdischen Parkplätze wird reduziert. Die bereits vorhandene Tiefgarage am Kreisel wird entlang der Maubisstraße verlängert und kann so wesentlich mehr PKW aufnehmen. Die Tiefgaragen unter den entstehenden Neubauten sowie das Mobility Hub und die Förderung des ÖPNV tragen ebenfalls dazu bei, dass ausreichend Stellplätze für Besucher zur Verfügung stehen werden. Der Marktplatz rollt sprichwörtlich einen Teppich für das städtische Leben aus. Die ornamentale Pflasterung der Platzfläche verbindet die nördlichen und südlichen Platzbereiche selbstverständlich miteinander. Auf der freigespielten Platzfläche ist eine Vielzahl von Nutzungen denkbar. Der Musikpavillion ist die Bühne für kleinere Musikevents am Wochenende, welche eine atmosphärische Magnetwirkung für die Innenstadt von Kaarst entstehen lassen.

Holzhochhaus Pi, Zug , 2019, 1. Preis

  • © Architektur: Duplex Architekten, Visualisierung: Filippo Bolognese

  • © Architektur: Duplex Architekten, Visualisierung: Filippo Bolognese

  • © WaltGalmarini AG

  • © Architektur: Duplex Architekten, Visualisierung: Filippo Bolognese

  • © Architektur: Duplex Architekten, Visualisierung: Filippo Bolognese

  • © Architektur: Duplex Architekten, Visualisierung: Filippo Bolognese

Wir schlagen einen Turm ohne Sockel vor, so dass in dem baulich bedrängten Geviert möglichst viel Fläche für den öffentlichen Raum freigespielt wird. In vier Segmenten staffelt sich der Turm in die Höhe. Mit der untersten Kante werden wichtige horizontale Bezüge zur Nachbarbebauung aufgenommen. Die innere Logik des Hochhauses baut auf der Idee der Vertikalen Nachbarschaft auf. Dazu werden jeweils drei Geschosse über eine zentrale, offene Mitte zusammengefasst. Diese Piazza ist Ankunftsort, Verteilraum und Auftakt zu den Wohnungen. Insgesamt entstehen 10 Nachbarschaften mit jeweils etwa 22 Wohneinheiten. Dabei werden Bewohnerprofile mit ähnlichen Bedürfnissen gruppiert. Die Vielfalt an Wohnungstypologien wird erst möglich durch das innovative Tragwerkskonzept und die konsequente Trennung von Primär- und Sekundärstruktur. Tragend werden zwei ineinandergesteckte Röhren ausgebildet. Das «Tube-in-Tube-Prinzip» der berühmten Stahlrahmenkostruktionen aus dem Chicago der 50iger Jahre wird damit in eine zukunftsorientierte Konstruktion aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz übersetzt: Die Aussteifung erfolgt über die beiden miteinander verbundenen Röhren.

Hafenpromenade Enge, Zürich , 2021

  • Architektur: Duplex Architekten, Landschaftsarchitektur: Vogt Landschaftsarchitekten AG, Visualisierungen: Vivivd Vision

Der Kiosk will nicht mehr sein als er ist. Er ist keine Skulptur und kein Objekt, das nach Aufmerksamkeit sucht, sondern eine sorgfältig plazierte Gebrauchsarchitektur. Eine Bude, an der man sich verpflegen kann, mit zwei Toiletten. Er ist längsgerichtet, wie die Promenade selbst und sucht die Nähe der grossen Schnurbäume, die das Ende der Hafenpromenade besetzen. Die schräg zulaufende «Nase» streckt sich dem Freiraum entgegen, ein Vordach bietet Schutz. Auf der anderen Seite wird man von einer Sitzbank empfangen. Es gibt keine Rückseite. Der kleine Baukörper ist von allen Seiten zugänglich. Zum See hin bieten Glasvitrinen genügend Auslageflächen, um kleine Köstlichkeiten präsentieren zu können. Die Hebefenster können individuell geöffnet werden, sodass – je nach Jahreszeit – ein, zwei oder sogar drei Personen nebeneinander arbeiten können. In der kalten Jahreszeit sind nur die beiden vorderen Fenster geöffnet, sodass der Innenraum nicht zu stark auskühlt. Bei grossem Ansturm hilft die Länge für einen zügigen Ablauf. Die Dachkonstruktion bietet Platz für einen robusten Holzrolladen, der nachts und in Wintermonaten für den Sicherheitsabschluss sorgt. Das Dach sitzt abgelöst vom Baukörper auf dem hölzernen Unterbau. Das Glasband lässt den Kiosk leicht und durchlässig wirken. Durch die parallelen Flanken passt sich der Bau gut zwischen die Baulinien ein ohne sich den Bewegungsflüssen unterzuordnen. Denn ein bisschen kantig darf er schon sein, dieser Kiosk an der neuen Hafenpromenade.

Bell-Areal, Kriens , 2020

  • © Architektur: Duplex Architekten; Visualisierungen: ​indievisual AG

  • Bell

    © ​indievisual AG

  • Bell

    © ​indievisual AG

  • Bell

    © ​indievisual AG

  • Bell Innenansicht

    © ​indievisual AG

Wie viele andere, industriell geprägte Schweizer Agglomerationsstädte zeichnet sich Kriens durch ein heterogenes, disparates Siedlungsmuster sowie die lineare Ausdehnung des Stadtzentrums entlang einer Entwicklungsachse aus. Mit der Öffnung und städtebaulichen Entwicklung des Bell-Areals sehen wir eine Chance, das Stadtzentrum in die Tiefe zu entwickeln und gleichsam die lineare Ordnung des ehemaligen Strassendorfs zu erhalten. Die viel kritisierte Heterogenität der Siedlungsstrukturen in Agglomerationsgemeinden werten wir als Potenzial. Es geht uns nicht darum, Harmonie und Uniformität herzustellen, sondern das unvermittelte Nebeneinander von unterschiedlicher Siedlungstypen in ein kontrastreiches Miteinander zu verwandeln.

Morphologisch bestimmend sind die umliegenden Strassenräume, mit denen die neuen Bausteine einen je individuellen Dialog eingehen.

Das neue Zentrum mit Park und Hallen wird stadträumlich und funktional verwoben mit unterschiedlich geprägten Trittsteinen zum Areal. Als platzartige Zugänge bieten sie auf den Kontext zugeschnittene öffentliche Angebote und vermitteln somit auch funktional zwischen den beiden Welten. Mit der Teilumnutzung der Bellfabrik sollen sowohl die für die Krienser Zentrumsentwicklung geforderte Vielfalt als auch die Identität der Krienser Industriegeschichte zum Ausdruck kommen.

Im Gut, Zürich , 2020

  • Architektur: Duplex Architekten, Visualisierungen: Paulina Bonowicz

Den Lärm nicht als Problem, sondern als Chance sehen. Beide Baufelder haben mindestens eine lärmbelastete Fassade. Während auf Baufeld A die Südfassade die Grenzwerte in der Nacht nicht einhalten kann, sind auf Baufeld D die Nord- und die Ostfassade vom Strassenlärm betroffen. Die Grundrisse sind deshalb entsprechend der Situation unterschiedlich ausgeprägt. Auf dem nördlichen Baufeld ergibt das Zusammenspiel von Grundrissanordnung und der volumetrischen Ausformulierung des Baukörpers eine spannende Lärmwohntypologie: Eine grosszügige Raumfolge aus Wohn-, Ess- und Kochbereich erstreckt sich zwischen Strasse und Garten und ermöglicht die Belüftung aller Räume über die ruhige Fassade. Grossflächige Balkone erweitern den Wohnraum in den Garten hinein. Die volumetrischen Massnahmen, wie Vor- und Rücksprünge, Erker und Loggien, auf dem südlichen Baufeld erzielen eine effektive Lärmschutzwirkung. Die offenen Raumfolgen binden immer zwei verschieden ausgerichtete Fassaden über Eck zusammen. Dadurch können die lärmbelasteten Räume über eine ruhige Fassadeseite belüftet werden. Die grosse Gebäudelänge zur lärmbelasteten Gutstrasse verlangt eine zusätzliche Massnahme: zweigeschossige Waschküchen und zusätzlichen Nutzungen wie Homeofficebüro, Musikzimmer und Spielzimmer schaffen eine attraktive innere Nachbarschaftslandschaft. Die überwiegend kleinen Wohnungen werden über die geteilte Infrastruktur zu überschaubaren Gemeinschaften von 12 Wohneinheiten zusammengefasst.

Gebuur, Antwerpen , 2020

  • © Architektur: Duplex Architekten und BRUT; Visualisierungen: Asymetrie

„Gebuur“ oder zu deutsch „Nachbarschaft“ entwickelt urbanes Wohnen für Familien: Hier findet sich alles, was eine Familie sucht, von Platz bis Flexibilität, innerhalb des sozialen Gefüges der Stadt und einer grünen Umgebung. Mit anderen Worten: „Gebuur“ ist eine großzügige Antwort auf die Bedürfnisse der Familien in der Stadt. Die Flexibilität des Gebäudes und die Vielfalt der Funktionen in den Gemeinschaftsbereichen bieten mehr als ein traditionelles Einfamilienhaus – in der Stadt oder anderswo. „Gebuur“ setzt auf besondere Räume, die das eigene Zuhause ergänzen: die „Werft“ (die gemeinsame Halle), das „Lochting“ (Der Dachgarten) und verschiedene „Veurdielen“ (Gemeinschaftsräume). Diese Flächen werden entweder mit der Familie, den unmittelbaren Nachbarn oder mit allen Bewohnern des Gebäudeblocks geteilt. Durch eine intelligente Stapelung von Einfamilienhäusern erhält jede Wohnung in „Gebuur“ eine klare Adresse mit Augenmerk auf Identität und Aneignung. Der Übergang zwischen dem öffentlichen Raum, der kollektiven Versorgung und der privaten Wohnung sorgt für ein Gefühl des Heimkommens. Hier hat jede Wohnung einen privaten Außenraum von hoher Qualität in Form von Loggien, Terrassen, französischen Balkonen oder Gärten. Die Gärten im Inneren bilden zusammen den Hof, eine kollektive Grünfläche im Maßstab des Baublocks. Wie klassische Vorgärten bilden sie das grüne Dekor, an dem sich alle Bewohner gemeinsam erfreuen können. Gleichzeitig ermöglicht es aber auch einen einzigartigen Blick auf das Cadix-Viertel. Der Hof ist ein sicherer Spielbereich für Kinder und ein informellen Treffpunkt für die Bewohner, ähnlich wie in den Wohngebieten außerhalb der Stadt.

Baakenhafen, Hamburg , 2020

  • © Architektur: Duplex Architekten, Visualisierung: Ponnie Images

  • © Architektur: Duplex Architekten, Visualisierung: Ponnie Images

In der Hafencity hat die Stadt Hamburg die einmalige Chance, im ehemaligen Hafen urbanes Wohnen am Wasser in direkter Anbindung an das Stadtzentrum zu realisieren. Das Baufeld 98 befindet sich in attraktiver Lage am Baakenhafen und Baakenpark. Zwischen der Baakenallee und dem Peterskai wird eine „Perlenkette“ meandrierender Solitäre realisiert, die kleine Vorplätze entlang der Straße sowie privatere Räume zum Wasser hin schaffen. Es entsteht eine „atmende“ Bebauung, die durch den öffentlichen Raum zwischen den Gebäuden geformt wird und von den Sichtbezügen zum Hafenbecken lebt. Wir entwickeln für das Baufeld 98 als Teil dieser Meanderstruktur eine Gebäudekubatur, die sich von der Wasserseite mit einer expressiven Silhouette zeigt. Ein Gewächshaus auf dem Dach des Baukörpers bildet als transparente, grüne Krone das identitätsstiftende Signet des Gebäudes. Dagegen zeigt sich die Fassade zur Baakenallee mit einer ausgewogenen symmetrischen Rhythmisierung aus Erkern und Balkonen in einem klassisch urbanen Erscheinungsbild.

WoHo(Ho) – das vertikale Stadtquartier, Berlin , 2020

  • © Architektur: Duplex Architekten, Visualisierung: Filippo Bolognese

  • © Architektur: Duplex Architekten, Visualisierung: Filippo Bolognese

Trotz der vorhandenen Grundstückstiefe schlagen wir einen in sich ruhenden, punktuellen Baukörper vor - einen allseitig präsenten, sich nach oben verjüngenden Solitär aus 5 gestapelten Kuben. Die Grundrissform eines freien Vierecks entsteht aus dem unmittelbaren urbanen Kontext aus Straßen- und Gebäudefluchten sowie Sichtachsen. Die differenzierte Höhenstaffelung steht im Dialog mit den unterschiedlichen Gebäudehöhen der heterogenen Umgebungsbebauung. Als Gegenposition zur monofunktionalen Konzeption von Hochhausbauten entsteht in diesem Gebäude ein neues vertikales Stadtquartier mit einer hohen Nutzungsdurchmischung. Jeder der fünf Kuben beherbergt sein eigenes Programm, wodurch die funktionale Vielfalt des Gebäudes in seiner Gestalt erfahrbar wird. Die großzügigen Terrassen und Dachgärten dienen neben ruhigen Aufenthaltsorten als gemeinschaftliche Garten- und Anbauflächen im dichten urbanen Kontext. Ein ausgewogenes Verhältnis an extensiv und intensiv begrünten Dachgärten ermöglicht die Integration verschiedener Aspekte des Quartiersklimas und der Förderung der Biodiversität im urbanen Raum.

Bundeswehrhochhaus, Bremen , 2019

  • © Architektur: Duplex Architekten, Visualisierung: Ponnie Images

  • © Architektur: Duplex Architekten, Visualisierung: Ponnie Images

Das Bundeswehrhochhaus in der Bremer Bahnhofsvorstadt befindet sich in zentraler Innenstadtlage, wird jedoch von Hauptdurchgangsstraßen umringt und dadurch regelrecht vom Verkehr umspült. Unser Entwurf modifiziert die heutige Situation des solitären Hochhauses in ein städtebauliches Ensemble aus klar definierten Straßen- und Hofräumen. Das vertikal gegliederte Hochhaus wird um einen horizontal gegliederten „Sockelbau“ ergänzt. Ein sehr schmales, ringförmiges Gebäude, das einen maximal großen Innenhof umschreibt, umschließt wie eine Klammer das bestehende Hochhaus, ohne es baulich zu verändern. Dadurch wird ein Innenhof geschaffen, der den Verkehrslärm ausblendet und eine ruhige, grüne innere Welt kreiert.  Der Wohnhof dient als lebendiger Mittelpunkt und Begegnungsort der Anlage. Es entstehen vielfältige Spielorte, Erholungs- und Gemeinschaftsflächen. Die Symbiose beider Gebäude lässt ein identitätsstiftendes Ensemble entstehen, welches sich in der heterogenen städtischen Umgebung behaupten kann . Dabei bleibt das markante Hochhaus weiterhin lesbar und funktionsfähig.

Areal Rietwisen, Elsau , 2019

  • © Duplex Architekten

  • © Duplex Architekten

Topografie und Wasser sind die markantesten landschaftlichen Parameter des Ortes, ein Dialog zwischen Ruhe und Fluss, inklusive des Verkehrsflusses. Diese Eigenschaften beeinflussen unseren städtebaulichen Entwurf des Projektes Rietwiesen in Elsau. Im Herzen des Auenlands liegt mit grosser Brunnen- und Spielanlage der Quartierplatz, eingebettet zwischen den publikumswirksamen Erdgeschossen wie dem Gemeinschaftszentrum, dem Laden und den Ateliers. Die Kita befindet sich in der Nähe des neuen Gemeindespielplatzes mit grosser Kletteranlage. Als kommunikativer Brückenort zur Gemeinde Elsau in unmittelbarer Nähe zur Riedstrasse liegt der Wiesenplatz. Durch die unterschiedlichen öffentlichen Freiräume werden atmosphärisch sehr unterschiedliche Orte geschaffen, an denen die unterschiedlichsten Wohn- Arbeits- und Lebensformen mit ihren Bewohner jeweils einen selbstverständlichen Bezugspunkt, sowie eine Adresse erhalten. Die Freiräume sind über lose Raumsequenzen eng miteinander vernetzt, dadurch soll eine intensive Durchmischung der Bewohner im Alltag stattfinden. Die verschiedenen Bautypen sichern ein reiches Repertoire an unterschiedlichen Wohnformen, für unterschiedliche Lebensformen. Verschiedene Grade an Privatheit werden angeboten. Im Gegensatz zu den vorwiegend öffentlichen Aussenräumen, welche für das Leben im Quartier sorgen, dienen die „Wohngänge“ der Häuser, als halbprivate Lebens- und Erschliessungsräume mit angelagerten Zusatznutzungen, wie Waschraum, Musikzimmer oder Bastelraum, der Hausgemeinschaft. Ein privater Rückzugsort der Wohngemeinschaft sind die Loggien.

Beiersdorf Werk 1, Hamburg , 2019, 3. Preis

  • © Architektur: Duplex Architekten, Visualisierung: Ponnie Images

  • © Architektur: Duplex Architekten, Visualisierung: Ponnie Images

Der Entwurf kehrt die heutige Situation des geschlossenen Blockrands um: Das neue Wohnquartier öffnet und verzahnt sich maximal mit dem angrenzenden Stadtgeflecht von Eimsbüttel. Ein großer Quartiersplatz im Zentrum der Siedlung dient sowohl den neuen Bewohnern als auch den Nachbarn aus dem Stadtteil als lebendiger, städtischer Treffpunkt. Als städtebauliches Pendant zum Park am Weiher wirkt er identitätsstiftend und vernetzt Bestehendes mit Neuem. Grüne Gassen und differenzierte Hofgestaltung schaffen hohe Wohnqualität. Die Neubauten orientieren sich in ihrer Größe und Kubatur an den Blockstrukturen der Gründerzeit aus der Umgebung. Es entsteht eine „atmende“ Blockrandbebauung, die durch den öffentlichen „Zwischen“Raum geformt wird, sich zu den Rändern öffnet und mit dem Stadt- und Grünraum verzahnt. In Anlehnung an den Bautypus der “Hamburger Burg” erzeugen die räumlichen Aufweitungen abwechslungsreiche Sequenzen im öffentlichen Raum, gewähren Einblicke in die Tiefe der Wohnblöcke und ermöglichen gute Belichtungsverhältnisse in den Wohnungen.

Siedlung Burkwil, Meilen , 2019, 1. Preis

  • © Architektur: Duplex Architekten, Visualisierung: Bonowicz Studio

  • © Architektur: Duplex Architekten, Visualisierung: Bonowicz Studio

  • © Architektur: Duplex Architekten, Visualisierung: Bonowicz Studio

  • © Architektur: Duplex Architekten, Visualisierung: Bonowicz Studio

  • © Architektur: Duplex Architekten, Visualisierung: Bonowicz Studio

  • © Architektur: Duplex Architekten, Visualisierung: Bonowicz Studio

“Miteinander und nebeneinander” – dem Zusammenleben wird in Burkwil grosse Bedeutung beigemessen. Im Zentrum steht der von den Baukörpern gefasste “Dorfplatz” als geschützter und doch offener Ort der Begegnung und des Aufenthaltes: ein kleiner, gepflasterter Platz mit Brunnen und einer Bank im Schatten der Rotbuche. Alle Wege durch das Quartier treffen sich auf dem “Dorfplatz”. Die Erschliessung zu den Häusern erfolgt zentral über die verkehrsberuhigte “Dorfstrasse” und über die gemeinsamen, halbprivaten Lauben. Diese verbindenden Lauben trennen den öffentlichen vom privaten Raum. Auf dem Areal von 19’000m² sollen rund 100 Wohneinheiten für bis zu 180 Personen verschiedenen Alters entstehen.

Rempart des moines, Brüssel , 2019

Die Neuentwicklungsmassnahme „Rempart Des Moines“ im Herzen Brüssels bietet die einzigartige Möglichkeit Stadt in ihrer Komplexität, Diversität und Entwicklungsgeschichte zu verstehen und in Form eines Entwurfes neu zu denken. Das Hauptanliegen des Entwurfes ist es, ein heterogenes Wohnumfeld und einen vielfältigen Wohnungsmix anzubieten. Der Entwurf schlägt eine Brücke zwischen dem grossmassstäblichen anonymen Stadtgefüge und der privaten Einheit des Hauses. Durch bewusst gestaltete Übergänge zwischen Strassen und Innenhöfen und den unmittelbar daran angrenzenden Terrassen und Gemeinschaftsräumen, wird die Verbindung und Identifikation der einzelnen Bewohner mit ihrer Nachbarschaft und ihrem Quartier gefördert und gestärkt. Dabei macht sich der Entwurf die Qualität der städtebaulichen Dichte zu Nutze, um dem Einzelnen die Möglichkeit zur Einbindung und Interaktion mit der Gemeinschaft der Nachbarn zu geben. Inhalt des Raumprogramms sind neben den vielen öffentlichen Nutzungen wie etwa einer Sporthalle, einem Kindergarten, einer Seniorenresidenz sowie Gemeinschaftsräumen für die künftigen Bewohner und Nachbarn, die 340 Sozialwohnungen verschiedenster Grösse und Ausrichtung.

Kalchbühlstrasse, Zürich-Wollishofen , 2019, 2. Preis

Für den Ersatzneubau der Wohn- und Siedlungsgenossenschaft Zürich (wsgz) in Wollishofen suchen wir eine klare städtebauliche Figur, die sich in den Kontext einfügt ohne sich zu sehr an die bestehende Nachbarbebauung anzubiedern und stattdessen eine eigenständige und in sich ruhende Entspanntheit vermittelt. Der Neubau zeigt sich mit einer glatten Fassade zur Strasse und verzahnt sich über rucksackartige Vorsprünge auf der Rückseite mit dem Grünraum. Anfang und Ende der Zeile sind aus dem Kontext entwickelt, so wird das südliche Ende als spitze «Nase», und das nördliche als «Kopf» ausformuliert. Das Haus, welches vor allem in der Längsbewegung wahrgenommen wird, erhält so zwei charakteristische und wiedererkennbare «Gesichter», die den Ort neu prägen werden.

Wohnen für Alle, Frankfurt am Main , 2019, 1. Preis

  • © Architektur: Duplex Architekten, Visualisierung: Nightnurse Images

  • © Architektur: Duplex Architekten, Visualisierung: Nightnurse Images

Der Wohnriegel des Baufeldes 3 flankiert den Eingang in das neue Wohnquartier am Hilgenfeld. Akzentuiert wird diese städtebauliche Situation durch die Überhöhung des Baukörpers entlang der Hauptstraße. Hier befindet sich auch der Haupteingang des Wohngebäudes. Über eine prominente, geschwungene Außentreppe gelangt man zu den markanten, begrünten Laubengängen, die alle Wohnungen erschließen. Die grünen, sehr tiefen Terrassen sind sowohl Erschliessungsraum als auch privater Aussenraum - eine “Gartenlaube“ für die Bewohner. Die Bewohner gestalten und bewirtschaften ihren “Vorgarten” selbst, so dass die verschiedenen Bepflanzungen ein buntes Fassadenbild erzeugen. Ein System aus grünen Rankgerüsten und Vorhängen bilden die eigentlich sichtbare Fassade, ermöglichen einen aussreichenden Sichtschutz und lösen gleichzeitig den Sonnenschutz. Die Wohnungen betritt man wie durch ein Gewächshaus. Die Architektur ist nur der Hintergrund, erst mit der Aneignung durch die Bewohner wächst die Fassade des Hauses. Dadurch kann die konstruktive Fassade kostengünstig und einfach sein. Die Grundrisse sind so weit optimiert, dass der Erschliessungsraum wegfällt. Dadurch erhalten die zum Teil sehr kleinen Wohnungen gut proportionierte und grosszügige Räume.

Wohnbebauung am Lichtenauerweg, Hamburg , 2018, 1. Preis

  • © Bonnie Images

  • © Bonnie Images
  • © Bonnie Images

  • © Bonnie Images

  • © Duplex Architekten Düsseldorf / Hamburg

  • © Duplex Architekten Düsseldorf / Hamburg

  • © Duplex Architekten Düsseldorf / Hamburg

  • © Duplex Architekten Düsseldorf / Hamburg

  • © Duplex Architekten Düsseldorf / Hamburg

  • © Duplex Architekten Düsseldorf / Hamburg

  • © Duplex Architekten Düsseldorf / Hamburg

  • © Duplex Architekten Düsseldorf / Hamburg

Wir schlagen eine offene und durchlässige Wohnbebauung als starke und zugleich einprägsame städtebauliche Figur vor. Die in Nord-Süd-Achse mäandrierenden Häuserzeilen öffnen sich mit ihren Wohnhöfen nach Norden, während die Grünhöfe nach Süden orientiert sind. Dadurch wird ein freier Blick in die Landschaft für fast jede Wohnung erreicht. Eine sanfte Höhenstaffelung von Süd nach Nord und eine adäquate Verdichtung im heterogenen Quartier zeichnen die neue Siedlung aus. Die drei- bis viergeschossigen Gebäudevolumen nehmen Bezug zu den Zeilenstrukturen der vorhandenen Nachbarbebauung auf, schaffen jedoch klarer definierte Aussenäume. Eine Vielfalt definierter Freiräume ist maßgebend für ein qualitätsvolles Wohnumfeld. Sie schaffen Raum für nachbarschaftliche Kommunikation und Pflege sozialer Kontakte, sollen aber auch Rückzugsmöglichkeiten und Geborgenheit bieten. Unser Entwurf schafft mit eine vielseitigen Abfolge von Aussenräumen ein abwechslungsreiches Quartier für die neuen Bewohner.

Siedlungsbestände 50er bis 70er Jahre, Hamburg , 2019

  • © Hamburgisches Architekturarchiv

In den 1950er und 1970er Jahren bestand ein hoher Druck auf den Hamburger Wohnungsmarkt. Hier waren es vor allem genossenschaftliche Wohnungsbauunternehmen, die Antworten auf das Leitbild des jeweiligen Jahrzehnts, vom Strukturkonzept der gegliederten und aufgelockerten Stadt der 1950er Jahre bis hin zum Leitbild „Urbanität durch Dichte“ der späten 1960er bis Anfang der 1970er Jahre. Die Siedlungen dieser Jahrzehnte sind durch eine geringe Bebauungsdichte, wenig zufriedenstellende Freiräume und durch Modernisierungsbedarfe des Gebäudebestands gekennzeichnet und rufen aus heutiger Sicht nach einer Neustrukturierung und Aufwertung. Ziel des Verfahrens ist es, in enger Zusammenarbeit mit den Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften Ansätze und Ideen für 14 Hamburger Siedlungen zu entwickeln. Es sollen experimentelle und innovative Lösungsansätze erzeugt werden, die eine Diskussion ermöglichen und übertragbare Ansatzpunkte bieten, um einen gesamtstädtischen Mehrwert zu erzeugen und Entwicklungsoptionen für die Quartiere dieser Jahrzehnte aufzuzeigen.

Petit Île, Brüssel , 2019, 2. Preis

Das Projekt Petit Ile in Brüssel umfasst insgesamt 397 Wohnungen, 13‘500 m2 Läden, Ateliers, Büroflächen und zwei Schulen. Die Quartiersgestaltung wurde von Multiple, pool, AAA und Duplex Architekten entwickelt, wodurch auf dem Areal eine große Varianz an unterschiedlichen Wohntypologien entstanden ist, welche den verschiedenen Anforderungen an zeitgemäßes Wohnen gerecht wird. Obwohl das neue Quartier sich als stark verdichtetes städtisches Ensemble darstellt, vermitteln die aufsteigenden Häuser als Solitäre eine gewisse Durchlässigkeit. Der Blockrand wird durch das durchgehende Sockelgeschoss gehalten, die städtischen Räume klar definiert. Publikumsorientierte Nutzungen beleben die Erdgeschosszone. Die privat genutzten Höfe dienen der Begegnung und als Mittelpunkt des Blocks, die grünen Gärten auf den Häusern laden zu gemeinsamen Anlässen ein.

Schweizerische Botschaft, Addis Abeba , 2018

  • © Architektur: Duplex Architekten, Visualisierung: Filippo Bolognese

  • © Architektur: Duplex Architekten, Visualisierung: Filippo Bolognese

Die neue Botschaft setzt sich als skulpturales Volumen in die Gartenlandschaft, welche das Gebäude auf dem Botschaftsgelände umfliesst. Punktuell öffnet sich das Gebäude, schafft spannende Ein- und Ausblicke und vermittelt zwischen dem intimen Innenhof und dem Garten. Der Aussenraum ist übersichtlich gestaltet (Sicherheit) und kreiert dennoch zu den jeweiligen Gebäudeseiten und Nutzungen ganz unterschiedliche Atmosphären. Durch das kompakte Gebäude können viele der auf dem Grundstück vorhandenen Bäume erhalten werden, zwei schützenswerte Bäume werden umgesetzt. Durch den kanzelartigen Aufsatz, tritt das Gebäude auch zur Jimma Road hin in Erscheinung und setzt ein markantes Zeichen zur Stadt. Die Bündelung der verschiedenen Botschaftsfunktionen in einem Gebäude fördert unmittelbar den Kontakt der einzelnen Botschaftsbereiche untereinander. Das Herzstück, der begrünte Innenhof, lädt sowohl zur Fokussierung als auch zum Austausch untereinander ein. Durch die umlaufenden Erschließungswege und internen Erschließungstreppen werden Begegnungen gefördert. Die Orientierung fällt durch den übersichtlichen Aufbau des Gebäudes leicht. Der Garten der Botschaft wird als eine Art Schaukasten verstanden für die Tugenden und Interessen sowie für das Engagement der Schweiz in Äthiopien. Er macht Aussagen zu den Bereichen Naturverständnis, Zusammenarbeit, Kulturlandschaft. Das für Gartenbau zuträgliche Klima wie auch die offensichtliche Sachkundigkeit des Gärtnerpersonals wird in Wert gesetzt.

Buchholzer Grün, Hannover , 2018

Das neue Wohngebiet „Buchholzer Grün“ mit seinem zentralen Grünzug wird über angerartige Straßenräume erschlossen. Diese sind von Gebäuderiegeln gesäumt, in denen unterschiedlichste Haustypen und Wohnformen entwickelt werden. Das Cluster 4 im Südwesten umfasst ein 5-geschossiges Mehrfamilienhaus mit gefördertem Wohnungsbau und einen 4-geschossigen Gebäuderiegel mit Eigentumswohnungen sowie 10 Reihenhäuser auf der gegenüberliegen-den Seite des „Angers“. Grundlage des Entwurfsgedankens ist die Entwicklung eines gemeinsamen Leitmotivs für die drei Baukörper. Dieser Gedanke wird vor allem in der Fassadengestaltung entwickelt, ist aber auch in den Grundrisstypologien lesbar. Das langgestreckte 4-geschossige Gebäude wird über drei Treppenhäuser vom „Anger“ her erschlossen. Es zeichnet sich durch einen sehr effizienten Grundriss mit großzügigen 1,5-3-Zimmer Eigentumswohnungen aus. Größtenteils sind die Einheiten als zweiseitig orientierte „Durchstecktypologien“ geplant. Basierend auf dem System eines einheitlichen Achsmaßes werden 10 Reihenhäuser in vier unterschiedlich großen Gebäudeeinheiten von 100 -160 m2 angeboten mit 3-6 Zimmern. Das effizient organisierte Innenleben der Geschosswohnungsbauten wird von lebendigen Fassaden ummantelt.

Wohnüberbauung Wydäckerring, Zürich , 2018

  • Fassade, Foto © Georg Aerni

  • Grundriss Areal, Erdgeschoss

  • Arealansicht

  • Regelgeschoss Haus B

  • Skizze Treppenhäuser

  • Foto © Georg Aerni

  • Konzeptskizze Enfiladen

  • Konzeptskizze Enfilade

  • Wohnungsgrundriss, Enfilade

    Wohnungsgrundriss, Enfilade

  • Enfilade, Foto © Georg Aerni

  • Enfilade, Foto © Georg Aerni

  • Foto © Georg Aerni

  • Foto © Georg Aerni

  • Foto © Georg Aerni

  • Regelgeschoss, Studiohaus D

    Regelgeschoss, Studiohaus D

  • Grundriss Studio

  • Studiowohnung, Haus D; Foto © Georg Aerni

  • Studiowohnung, Haus D; Foto © Georg Aerni

  • Querschnitt

  • Tiefgarage; Foto © Georg Aerni

  • Kindergarten; Foto © Georg Aerni

Das Neubauprojekt gliedert sich in vier Wohnbauvolumen, welche zusammen mit dem zukünftigen Schulhaus auf der städtischen Parzelle einen grosszügigen Hofraum umschreiben. Die klare städtebauliche Setzung der vier voneinander getrennten Gebäudevolumen gewährleistet die gewünschte Durchlässigkeit zur grünen Quartierverbindungsachse des Triemlifusswegs und den übrigen angrenzenden Freiräumen. Das raumbildende Element jeder Wohnung stellt der „Enfilade-Raum“ dar, ein grosszügiger linearer Verbindungsraum, der alle Bereiche einer Wohnung einem Rückgrat gleich verbindet. Durch eine klare Setzung der Enfilade-Räume in den grossen Bauvolumen sind die Wohnungen mindestens zweiseitig orientiert und bieten vielfältige Ausblicke. Der Enfilade-Raum betont durch seine Ausrichtung die Weitsicht trotz der Nähe der Gebäude zueinander und schafft so auch einen Mehrwert für die zum Zwischenraum orientierten Wohnungen.

Das neue Gartenfeld, Berlin , 2017

  • © Duplex Architekten, Ponnie Images

  • © Architektur: Duplex Architekten, Visualisierung: Ponnie Images

  • © Architektur: Duplex Architekten, Visualisierung: Ponnie Images

  • © Architektur: Duplex Architekten, Visualisierung: Ponnie Images

  • © Architektur: Duplex Architekten, Visualisierung: Ponnie Images

  • © Architektur: Duplex Architekten, Visualisierung: Ponnie Images

  • © Architektur: Duplex Architekten, Visualisierung: Ponnie Images

Das städtebauliche Regelwerk von Duplex Architekten in ARGE mit Bartscher Architekten wird zur Umsetzung empfohlen. Basis des Entwurfs ist das Prinzip der Heterogenität. Aufbauend auf der Vielfalt von Bauträgern, Autoren und stadträumlichen Situationen suchen wir nach einem gemeinsamen Nenner, der das Ganze zu einer gestalterischen Einheit verindet: Diversité dans l’Unité! Betrachtet wird nicht nur der Block oder Baukörper, sondern der urbane Zwischenraum, also Straßen, Gassen und Plätze. Baufeldübergreifend gelten individuelle Gestaltungsregeln für diese «Bänder». So können ihre spezifischen Eigenheiten gestärkt werden. Vorgegeben wird, dass alle Gebäude mit ihrem architektonischen Ausdruck einen Bezug zur industriellen Vergangenheit des Areals aufnehmen. Die gestalterischen Mittel sind frei und können aus ganz unterschiedlichen Themen abgeleitet werden, z.B. aus der Materialität, der Volumetrie, Konstruktion, der Physiognomie oder dem Farbkanon. Jedes Baufeld muss einen Beitrag an die Nachbarschaft leisten, wie z.B.: KiTa, Pflanzgarten, Werkstätten.

Ersatzneubau Lacheren, Schlieren , 2017, 1. Preis

  • © Architektur: Duplex Architekten, Visualisierung: Filippo Bolognese

  • © Architektur: Duplex Architekten, Visualisierung: Filippo Bolognese

Das Grundstück befindet sich im Gebiet Lacheren am nördlichen Rand der Stadt Schlieren. Das Quartier ist geprägt durch zwei- bis dreigeschossige Wohnbauten. Die beiden Ersatzneubauten für 35 Wohnungen integrieren sich in die vorgefunden Körnung des Quartiers und gliedern sich harmonisch in die bestehende nördliche Bebauung ein. Aufgrund der städtebaulichen Setzung hat fast jede Wohnung zwei Seiten mit maximal unterschiedlichem Charakter: einerseits der stark strukturierte, härtere Rücken zur Limmatstrasse, andererseits die ruhige Seite zum Hofraum. Das Raumgefüge löst sich mittels Wandscheiben geometrisch in freie Formen auf, während die Individualzimmer rechtwinklig und statisch bleiben. Der architektonische Ausdruck des Gebäudes manifestiert sich in der Dualität der Fassaden: Die Strassenfassade ist im Kompaktsystem mit durchlaufenden Bändern ausgeführt. Durch die leicht goldig schimmernden Glasstreifen entsteht ein subtiles Spiel mit klassischen Themen der horizontalen Fassadengliederung. Analog zu den horizontalen Elementen auf der Nordseite sind die vertikalen Gliederungselemente mit goldenem Flies hinterlegten Scheiben materialisiert. Diese dienen einerseits der solaren Energiegewinnung aber vor allem sind sie gestalterische Elemente, welche je Lichteinfall bei jeder Tages und Jahreszeit den Hof in andere Stimmungen versetzen.

ITU Headquarters, Genf , 2017

  • © Architektur: Duplex Architekten, Visualisierung: MIR

  • © Architektur: Duplex Architekten, Visualisierung: Filippo Bolognese

  • © Architektur: Duplex Architekten, Visualisierung: Filippo Bolognese

  • © Architektur: Duplex Architekten, Visualisierung: Filippo Bolognese

Connecting the world begins with in-house communication - Der interne Austausch ist für eine Firma mit 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine grosse Herausforderung. Die Kernidee unseres Entwurfs ist ein zentraler, mehrgeschossiger Raum, der Orientierung, Verbindung und Blickkontakt zwischen den verschiedenen Abteilungen und Arbeitsplätzen ermöglicht. Ein breites Angebot an speziellen Räumen wie ein Klavierzimmer, eine Werkstatt, ein Gebetsraum, eine Fitnessraum oder die Aussenterrassen bieten unterschiedliche Begegnungsort und erzeugen Bewegung zwischen den Geschossen. Schlussendlich geht es darum, eine Arbeitsumgebung zu erzeugen, in der sowohl konzentriertes Arbeiten wie auch einfacher und entspannter Austausch von Know How aller Mitarbeitenden möglich ist.

Heidelberger Convention Center, Heidelberg , 2017, Ankauf

  • © Architektur: Duplex Architekten, Visualisierung: Ponnie Images
  • © Architektur: Duplex Architekten, Visualisierung: Ponnie Images

  • © Architektur: Duplex Architekten, Visualisierung: Ponnie Images

  • © Architektur: Duplex Architekten, Visualisierung: Ponnie Images

Mit diesem Gebäude soll im ehemaligen „Brachland“ hinter dem Bahnhof ein Begegnungszentrum von regionaler und internationaler Bedeutung und damit ein identitätsstiftender Mittelpunkt der neuen Bahnstadt entstehen. Mit seiner markanten Kubatur, die von dynamischer Linienführung geprägt ist, erhält das neue Konferenzzentrum Solitärcharakter und wird damit seiner Hauptrolle in der Bahnstadt gerecht. Typologisch setzt es einen städtebaulichen Kontrapunkt zu den Hochhäusern des Hotels am Bahnhofsvorplatz und der Schiller International University. Die überhohen Geschosse erzeugen eine eigene Maßstäblichkeit, wodurch sich das Gebäude von den umliegenden Wohn- und Bürohäusern seiner Funktion gerecht abhebt. Zum südlichen Bahnhofsplatz hin präsentiert sich das neue Konferenzzentrum einladend und offen. Durch einen markanten Rücksprung in der Gebäudekubatur wird ein repräsentativer Vorplatz vor dem Haupteingang geschaffen, der dank seiner klaren städtebaulichen Fassung den Bahnhofplatz über die Straße hinweg erweitert. Nach Westen hin bildet das Konferenzzentrum einen klaren Abschluss des Grünraumes Zollhofgarten.

Glasi-Quartier, Bülach , 2013-2022

  • © Steiner AG

  • © Roman Keller

  • © Roman Keller

  • © Roman Keller

  • © Roman Keller

  • © Roman Keller

  • Glasi Quartier
  • Glasi Quartier
  • Glasi Quartier
  • Glasi Quartier
  • Glasi Quartier
  • Glasi Quartier

Auf dem 42’000 m2 grossen Areal der ehemaligen Glashütte in Bülach Nord sind im Sommer 2022 rund 600 Wohnungen für 1’700 Bewohner°innen fertiggestellt worden, dazu kommen 27’000 m2 Gewerbefläche. Insgesamt sind es 21 überwiegend 6-geschossige Häuser, darunter eine Altersresidenz, ein Wohnhochhaus, ein Gewerbebau und ein Geschäftshaus mit Büros. Die hohe städtebauliche Dichte verlangt nach besonderen architektonischen Massnahmen. Im Zentrum des Gesamtentwurfs steht daher die sorgfältige Ausgestaltung der urbanen Freiräume. Als Kontaktstelle zwischen den Bauten werden sie den nachbarschaftlichen Zusammenhalt bestimmen. Das städtebauliche Konzept beruht auf einem System aus strahlenförmigen Strassen, die wie bei einem Linolschnitt aus der Gebäudemasse herausgeschnitten sind. An verschiedenen Kreuzungspunkten entstehen Plätze, deren Charakter massgeblich durch die Erdgeschossnutzung bestimmt wird. Ein lebendiges und intaktes Quartier basiert auf der Balance von Vielfalt und Einheit. Sein unverwechselbares städtebauliches Muster, der «Urban Fingerprint», verschafft dem Glasi Quartier eine wiedererkennbare Identität. Die Besonderheit des architektonischen Entwurfs liegt darin, dass sich die einzelnen Gebäude dem Leitmotiv der Gesamtidee unterordnen, gleichzeitig in ihrem individuellen Ausdruck aber charakteristische Eigenheiten entwickeln. Ein breites Spektrum an Wohntypologien öffnet das Glasi Quartier für verschiedene Nutzergruppen - für Junge und Ältere, für Paare, Singles und Familien. Aber auch Sonderformen werden angeboten, zB. für das Wohnen im Alter oder das Zusammenleben von Patchwork Familien in Gross-WGs. Daneben ist ein substantieller Anteil gewerblicher Nutzung geplant. Wohnen und Arbeiten finden hier in unmittelbarer Nachbarschaft statt und gewährleisten eine gesunde Durchmischung von unterschiedlichen Nutzungen.

Walo, Zürich , 2015–2019

  • © Architektur: Duplex Architekten, Fotografie: Peter Tillessen

  • © Baugeschichtliches Archiv Stadt Zürich

  • Walo Zürich
  • Walo Zürich
  • © Architektur: Duplex Architekten, Fotografie: Peter Tillessen

  • © Architektur: Duplex Architekten, Fotografie: Peter Tillessen

  • © Peter Tillessen

  • © Architektur: Duplex Architekten, Fotografie: Peter Tillessen

  • © Architektur: Duplex Architekten, Fotografie: Peter Tillessen

  • © Architektur: Duplex Architekten, Fotografie: Peter Tillessen

Der skulpturale Baukörper enthält verschiedene Grundrisstypologien für den urbanen Bewohner von heute. Die Studios teilen sich einen gemeinsamen Patio. Die 2 ½, 3 ½ und 4 ½ Wohnungen weisen reizvolle Sichtbezüge quer durch die Wohnungen auf. Die Badezimmer an der Fassade laden zum Entspannen ein. Durch den Einbezug der Erker sind alle Wohnungen über Eck organisiert und profitieren von einer zweiseitigen Ausrichtung. Die Fassadenflächen des prägnanten Gebäudekörpers werden durch eine horizontale Teilung gegliedert, welche eine klare Ausbildung von Sockelbereich, Regelgeschossen und den Attikageschosse erkennen lässt. Durch die grosszügige Erdgeschossverglasung öffnet sich das Gebäude zu den umgebenden Strassenräumen und schafft beste Voraussetzungen für öffentlichkeitsnahe Nutzungen. Unterschiedlich hohe Brüstungsbänder aus geschliffenem, Terrazzo ähnlichem Kunststein, Fensterrahmen mit eloxierten Metallpaneelen und feine Geländer aus Metall überziehen als geflochtene Hülle den Baukörper und verleihen der Fassade einen hochwertigen, fast textilen Ausdruck. Durch die räumliche Tiefe der Fassade und die feine Detaillierung wirkt das kräftige Gebäudevolumen dennoch elegant und leicht und fügt sich angemessen in den Stadtraum ein.

Studierendenhaus, Basel , 2013–2019

  • © Damian Poffet

  • © Damian Poffet

  • © Damian Poffet

  • © Damian Poffet

  • © Damian Poffet

  • © Damian Poffet

Im Nordosten von Basel, auf dem ehemals als Güterbahnhof genutzten Areal das Erlenmattquartier ist ein lebhafter Stadtteil mit hoher Wohnqualität für alle Bevölkerungsschichten entstanden. Ein vielfältiges Neben- und Miteinander von Lebensformen und Nachbarschaften, ergänzt mit öffentlichen, sozialen und gewerblichen Nutzungen. Die Gebäude und Anlagen auf dem Gelände sind ressourcenschonend geplant, gebaut, betrieben und erneuert.

Unser Neubau grenzt südlich an das 1912 vom Architekten Rudolf Sandreuter erstellte Silogebäude an und reiht sich in die Perlenkette entlang der Signalstrasse ein. Basierend auf dem im Jahre 2013 entschiedenen Studienauftrag entstand hier ein Studierendenhaus für 99 Bewohner°innen mit Gewerbenutzung im Erdgeschoss. Das Haus wird durch den Verein für Studentisches Wohnen (WoVe) betrieben, welcher Studierenden zweckmässige und preisgünstige Unterkünfte verschafft. Die Studierenden leben in 16 Wohngemeinschaften mit 4 bis 7 Bewohner°innen. Zusätzlich werden drei separat erschlossene 1,5-Zimmer-Galeriewohnungen angeboten.

Die Wohnungen gruppieren sich in zwei Gebäudeflügeln um das gemeinsame Herz der Anlage, einen halböffentlichen Innenhof im ersten Obergeschoss. Dieser ist von einem öffentlichen Durchgang quer durch das Gebäude über eine Treppenanlage erreichbar. Der Innenhof ist 7.80 m breit, über 50 m lang und oben offen. Zu den Wohnungen gelangt man über eine offene Treppe, Laubengänge und Brücken, die den Hof überspannen. Vor den Wohnungseingängen und Wohnküchen wird die Erschliessungsfläche zur Aufenthaltsfläche ausgeweitet. Die Nutzung dieser Freiflächen belebt den Hof und macht ihn zum Ort der Begegnung und Kommunikation.

Limmatfeld, Dietikon , 2013–2019

  • © Architektur: Duplex Architekten, Foto: Damian Poffet

  • © Architektur: Duplex Architekten, Foto: Damian Poffet

  • © Architektur: Duplex Architekten, Foto: Damian Poffet

  • © Architektur: Duplex Architekten, Foto: Damian Poffet

  • © Architektur: Duplex Architekten, Foto: Damian Poffet

  • © Architektur: Duplex Architekten, Foto: Damian Poffet

  • © Architektur: Duplex Architekten, Foto: Damian Poffet

Das Regelwerk des Masterplans definiert starke, traditionelle städtebauliche Bezüge, während die vorgesehenen Nutzungen eher nach Identität und Eigenständigkeit verlangen. Elf halböffentliche Höfe und markante Strassen durchdringen das Limmatfeld, gleichzeitig muss das Bedürfnis der Bewohner nach individuellen Rückzugsräumen berücksichtigt werden. Das Projekt reagiert auf diese Ausgangslage, indem die fünf Baukörper der Genossenschaft BEP um einen maximal grossen gemeinsamen Wohnhof aufgespannt werden. Ohne harten Bruch wird dem öffentlichen «Aussen» ein halböffentliches «Innen» gegenübergestellt.

Siedlung Buchegg, Zürich , 2011–2018

  • © Seraina Wirz

  • © Seraina Wirz

  • © Johannes Marburg

  • © Seraina Wirz

  • © Johannes Marburg

  • © Johannes Marburg

  • Küche © Seraina Wirz

  • © Seraina Wirz

Die Baugenossenschaft Waidberg entschied 2010 die bestehende Siedlung aus den 1930er Jahren abzureissen und mittels Konkurrenzverfahren einen Ersatzneubau zu realisieren. Der topografische Sattel Milchbuck - Bucheggplatz ist ein hochwertiges Wohngebiet mit homogener Bebauungsstruktur, das aber durch eine Hauptverkehrsachse unterteilt wird. Mit minimalem Fussabdruck besetzen drei Winkelgebäude den Perimeter. Die Gebäude begleiten die Strassenräume entlang der Hofwiesenstrasse, Rötelstrasse und Seminarstrasse; es entstehen ortstypische Gebäudelängen. Gleichzeitig bilden die Häuser ein markantes Gesicht zum Bucheggplatz. Durch das Abrücken von der Baulinie fokussiert der Kopfbau auf das Zentrum des Bucheggplatzes und kräftigt dessen Präsenz bereits im heutigen Zustand. Die Lärmbelastung des Baufeldes wird zum Entwurfsgenerator. Zum lauten Äusseren wird die Abwicklung minimiert und eine urbane Strassenfassade entwickelt. Öffentlichere Räume wie Küchen, überhohe Esszimmer und Treppenhäuser beleben die Strassenfluchten und bilden einen harten «Rücken», der die privaten Wohnbereiche schützt. Der Grundriss wird dabei so verdreht, dass frontale Einblicke in die gegenüberliegenden Wohnungen vermieden werden und ein Gefühl von Weite entsteht. Richtung Süden öffnen sich die Wohnungen vor einer grossen, zusammenhängenden und vom Strassenlärm isolierten Freifläche zur Weite der Stadt.

mehr als wohnen, Zürich , 2009–2015

Auf dem Zürcher Hunzikerareal stehen insgesamt 13 Häuser mit 450 Wohnungen, Läden, Restaurants, Arbeits- und Künstlerateliers, Kinderkrippen und eine Gästepension. Unsere Vision war, statt einer Siedlung ein Stück Stadt zu schaffen. Wo Plätze, Gassen und Grünflächen die Qualitäten des öffentlichen Raums bestimmen, braucht es städtische Dichte. Eine spannungsreiche Sequenz der Aussenräume sowie publikumsorientierte Nutzungen im Erdgeschoss beleben das Quartier. Neben dem reichen Angebot an gemeinschaftlich genutzten Räumen werden auch individuelle Rückzugsräume immer wichtiger. Die Besonderheit dieses Projekts liegt genau in diesem Spannungsfeld: Geborgenheit und Privatsphäre auf der einen Seite und dem vielfältigen Angebot, an der Gemeinschaft teilzunehmen, auf der anderen Seite. Auf der städtebaulichen Ebene ist es das Spiel zwischen Bebauung und Freiraumelementen wie Wegen und Plätzen, das Pendant in den Wohnungen ist das Miteinander von Gemeinschaftsräumen und privaten Bereichen.

Wohnquartier Roselius-Allee, Bremen , Seit 2016, 1. Preis

Das Hauptziel des Entwurfs ist es, dem gesamten Areal eine identitätsstiftende räumliche Mitte zu geben. Wir entwickeln einen zentralen Platz, der leicht asymmetrisch in der Nord-Süd-Achse des Grundstücks liegt. Elf langgestreckte, zwei- bis dreigeschossige Satteldach- häuser liegen mit Südausrichtung aller insgesamt 105 Wohneinheiten stirnseitig an diesem Platz. Sie bilden aufgrund ihrer vielfältigen Giebelseiten eine lebendige und vielfältige Platzfassade.

Mit seiner klar gestalteten grünen Mitte bietet dieses Zentrum Spiel- und Aufenthaltsgelegenheiten für alle Bewohner. Die asymmetrische Anordnung vom Platz in der Gesamtanlage erlaubt sowohl eine optimale Anbindung an die südliche Quartierszufahrt als auch eine spätere Erschließung des nördlichen oder nordöstlichen Areals.

Areal Möbelfabrik Rüttimann, Siebnen , 2018

  • © Architektur: Duplex Architekten, Visualisierung: Filippo Bolognese

  • © Architektur: Duplex Architekten, Visualisierung: Filippo Bolognese

  • © Architektur: Duplex Architekten, Visualisierung: Filippo Bolognese

Die auf dem Areal der ehemaligen Möbelfabrik Rüttimann in Siebnen stehenden Bauten wurden zwischen 1880 und 1980 erbaut und stehen heute leer. Die zukünftige Entwicklung des Rüttimann-Areals soll vom Umgang mit dem heutigen Bestand geprägt werden. Unser Vorschlag ermöglicht eine flexible Weiterentwicklung und schafft es, qualitativ hochwertige Elemente des Ortsbildes zu erhalten. Einerseits lassen sich die Bauten der Möbelfabrik nicht ohne unverhältnismässig hohen Aufwand umnutzen, da sie teilweise baufällig sind und aufgrund der Gebäudetiefe von bis zu 20 Metern zum Wohnen nur mässig geeignet sind. Andererseits steht das Areal unter Ortsbildschutz. Im Besonderen sind die Schildfassade entlang der Strasse und die Passarelle über der Kantonsstrasse identitätsstiftend für Siebnen und deswegen erhaltenswürdig. Diese wertvollen Architekturelemente werden in die neue Entwicklung integriert. Was früher unzugänglicher Innenraum war, wird neu ein öffentlich zugänglicher Aussenraum. Es wird hauptsächlich Wohnnutzung geplant, daneben ein kleinerer Anteil an Dienstleistung und Gewerbe.

Neues Quartier 'Verteilzentrale', Pratteln , 2017

Auf dem Areal des alten Coop-Verteilzentrums, direkt neben dem Bahnhof in Pratteln, soll ein attraktives und lebendiges Quartier entwickelt werden. Zum Programm gehören unterschiedliche Wohnnutzungen, Gewerbenutzung sowie eine neue Schulanlage. Es wurden 10 Teams zur Teilnahme am einstufigen Studienauftrag eingeladen.

Suurstoffi Zug, Rotkreuz , 2017

In unmittelbarer Nähe zum Zugersee, eingebettet in einen eindrucksvollen Landschaftsraum und gut erschlossen durch die räumliche Nähe zum Bahnhof Rotkreuz, liegt das fast fertigstellte Areal „Suurstoffi“. Für die beiden abschliessenden Gebäude des Quartiers schlagen wir zwei unterschiedlich grosse Baukörper innerhalb des Perimeters vor, die entlang Ihrer Längsache räumlich zueinander versetzt sind. Die volumetrische Ausbildung der beiden Gebäude unterscheidet sich genauso wie die Erscheinung ihrer Fassaden. Das längere Volumen der beiden nimmt die Flucht des nachbarschaftlichen Baukröpers auf und führt diese in gerader Linie entlang des Parkes fort. Diese einfache städtebauliche Setzung schafft einerseits eine klare, adäquate Front zum Park hin, die durch die signifikanten Einschnitte in den oberen Geschossen eine beeindruckende Erscheinung erhält, und schafft andererseits zur nördlichen Strasse hin einen angemessen Vorplatz, der einen konstruktiven Anknüpfungspunkt für eine mögliche weitere Arealentwicklung nach Norden hin darstellt.

Quartier am Moosrosenweg, Hamburg , 2017, Ankauf

Ziel unseres Entwurfes ist es, dem gesamten Areal eine räumliche Mitte zu geben. Der Moosrosenweg ist Rückgrat und identitätsstiftendes Zentrum im neuen Quartier. Wir schlagen ein verdichtetes, städtisch anmutendes Quartier mit klar definierten Straßen-, Platz- und Innenhofsituationen vor. Die Neubauten orientieren sich in ihrer Größe und Kubatur an den Blockstrukturen der Vorkriegszeit, suchen aber gleichzeitig den Dialog mit der vorhandenen Bebauung. So entsteht eine „atmende“ Blockstruktur, die durch den öffentlichen Zwischenraum geformt wird, sich zu den Rändern öffnet und sich mit dem Grünraum verzahnt. Es entsteht eine Abfolge von unterschiedlichen Platz- und Straßenräumen. Der Eingang ins Quartier wird von drei Kopfbauten flankiert, die lärmgeschützt in zweiter Reihe einen lebendigen Vorplatz mit öffentlichen Nutzungen und Gastronomie aufspannen.

Legler Areal, Diesbach, Glarus , 2017

Das Legler Areal ist ein Industrieensemble aus dem 19. Jahrhundert. Es liegt im Glarnerland in den Schweizer Alpen, eine gute Stunde von Zürich entfernt. Die industrielle Weberei wurde 1856 von Mathias Legler gegründet. Um 1910 kam eine moderne Spinnerei dazu, die bis bis in die sechziger Jahre in Betrieb war. Die Weberei hingegen wurde erst 2001 definitiv eingestellt. Seither stehen die Gebäude mehrheitlich leer. In dieser Studie untersuchen wir die Möglichkeit eines Co-Working Retreats auf dem Leglerareal. Die Vision ist, einen inspirierenden Ort in einem ruhigen und von Natur geprägten Umfeld zu schaffen, an dem moderne Arbeitsformen und zeitgemässe Erholung, sowie Austausch und Rückzug gleichermassen Raum finden. Das Legaler Areal soll der ideale Ort für digitale Nomaden, Künstler, Workshops und Retraiten von Firmen, Events und Feste, Yoga Retreats aber auch für Outdoor Liebhaber und Wochenendtouristen werden.

Rekrutierungszentrum Windisch, Kunz Spinnerei Windisch , 2017

Im Rahmen der Arealentwicklung der Kunz Spinnerei in Windisch wurde für das Rohn Gebäude, das bis anhin als Rekrutierungszentrum genutzt wurde, eine Nutzungsstudie für betreutes Wohnen durchgeführt. Das Gebäude wurde 1960 als letztes Gebäude des Spinnerei-Ensembles von Roland Rohn gebaut. Die neue Nutzung kann mit kleinen Eingriffen in die bestehende Struktur eingefügt werden. Entlang der Nord- und Westfassade haben 48 Zimmer Platz. Immer sechs Bewohner bilden eine Wohngruppe, der je ein eigener Gemeinschaftsraum zugeordnet wird. Neben dem Gruppenwohnen werden Teilbereiche für Beschäftigungsstätten, Personal und Verwaltung, Versorgung und allgemeine Räume geplant. Die Turnhalle im UG bleibt erhalten.

Stadteingang Slüterstrasse, Rostock , 2017

  • Slüterstrasse und Petritor um 1910 (Archiv H.-O. Möller)

Über Jahrhunderte prägte das Petritor die Stadtsilhouette der Rostocker Altstadt. Mit seinem Abriss wurde dieses stimmige Ensemble und damit ein Stück historischer Identität der Stadt zerstört. Um diese klaffende Lücke im gewachsenen Stadtgrundriss schließen zu können, hat der Bau eines neuen Stadttores die Aufgabe, mit einer zeitgemäßen Architektur das historische Gefüge aus Petrikirche, Stadtmauer und den sich am Hang staffelnden kleinteiligen Bürgerhäusern der Altstadt wiederherzustellen. Das Stadttor übernimmt erneut die Hauptrolle in dem wieder geschaffenen städtebaulichen Ensemble mit einer kräftigen Kubatur aus rötlichem Backstein, welche die Proportionen des alten Petritores aufnimmt. Wie schon in früheren Zeiten wird nur die Form des Daches variiert. Die geschlossene Backsteinhaut löst sich in einem filigranen Netz aus Backsteinpfeilern und Betonfertigteilstürzen entlang der Ostfassade auf. Diese einladende Geste prägt das unverwechselbare Gesicht des neuen Petritores am östlichen Stadteingang. Die weiten Durchgänge sowie die große Loggia im Obergeschoss sind Teil einer Fassadenkomposition aus differenzierten Öffnungen, die mit den Themen Geborgenheit und Transparenz spielt. Das Bürogebäude sowie die Wohnhäuser werden in Anlehnung an die Bürgerhäuser Rostocks als schlichte Putzbauten mit Lochfassade ausgeführt.

Quartier Weissensee, Berlin , 2016, 2. Preis

Das neue Quartier Weissensee bildet eine ganz eigene, kleine und urbane Welt. Die Lage zwischen den beiden Friedhöfen und der aufgelockerten Wohnbebauung, sowie der Schule verlangt nach einem städtebaulichen Entwurf mit starken inneren Bezügen. Die präzise Setzung von acht ganz unterschiedlich großen Wohnhäusern erlaubt sowohl die Bildung einer identitätsstiftenden gemeinschaftlichen Mitte als auch eine differenzierte Bezugnahme auf die vorhandenen städtischen Strukturen.

Eingestreute, kleinere Strukturen und Pavillone ergänzen die stadträumliche Figur und brechen den Maßstab der, in ihrem Kontext neuen, urbanen Figur. Eine öffentliche Wegeverbindung quert die Parzelle. Mittels einer Folge platzähnlicher Situationen wird der gemeinschaftliche Raum gegliedert. Die neu angelegten Aussenbereiche verbinden sich mit dem bestehenden Grünraum und stärken somit den stark naturgeprägten Gesamtkontext. Auf dem Grundstück verzahnt sich die öffentliche Durchwegung mit den öffentlichen und privaten Grünräumen. Das Erdgeschoss wird als primäre gemeinschaftsstärkende Zone ausgebildet. Nicht nur verbindet sich der Aussenraum mit dem öffentlichen Wegenetz - auch die Häuser selbst greifen in die Freiraumsequenz ein.

Mensa Gesamtschule, Greven , 2016

Eingebettet im neuen Schulpark soll sich die Mensa in einem heterogenen Umfeld zwischen den Schulgebäuden und der Einfamilienhaussiedlung als eigenständiger Baukörper behaupten und zugleich einen räumlichen Abschluss nach Norden hin schaffen. Wir schlagen einen leichten Pavillon vor, der durch ein markantes Dach seine eigene Identität erlangt und gleichzeitig in seinem Ausdruck auf die für Greven charakteristischen, großen Dächer verweist und diese neu interpretiert. Außen- und Innenraum fließen ineinander, das Dach gliedert den Baukörper und definiert Hierarchien: Unter dem «großen Dach» befindet sich der zentrale Speisesaal, der sich über Raumnischen wie z.B. die Bühne bis zur Fassade hin ausdehnt. Die dienenden Funktionen wie Küche, Lager- und Technikräume sowie Toiletten gruppieren sich um den Saal, das Foyer und der Eingangsbereich orientieren sich zur Schule hin. Die Mensa als Begegnungsort der Schulgemeinschaft ist wie eine Markthalle konzipiert, in der man sich zum gemeinsamen Essen trifft und austauscht. Hier soll in entspannter, geborgener Atmosphäre die Mittagspause verbracht werden. Der helle Speisesaal mit seinem ruhigen, klaren Ambiente bietet der Schule zudem einen vielseitig nutzbaren Raum für Feste und Veranstaltungen.

Marckmannstrasse, Hamburg , 2016

Das Quartier an der Marckmannstrasse in Rothenburgsort ist ein heterogenes Ensemble aus Wohnbauten der Nachkriegszeit und niedrigen Lagerhäusern. Ziel des Entwurfes ist es, ein verdichtetes, städtisch anmutendes Quartier mit klar definierten Straßen-, Platz- und Innenhofsituationen zu schaffen. Die Neubauten orientieren sich in ihrer Größe und Kubatur an den Blockstrukturen der Vorkriegszeit, suchen aber gleichzeitig den Dialog mit der vorhandenen Bebauung. So entwickeln sich die Gebäudehöhen einerseits aus städtebaulichen Überlegungen, den Straßenraum zu fassen, andererseits daraus, auf des bestehende Gegenüber zu reagieren (Staffelung). Es entstehen klar begrenzte öffentliche Außenbereiche sowie attraktive Innenhofsituationen, die halböffentlich und privat genutzt werden. Wir vermeiden jedoch, den typischen geschlossenen Blockrand der Gründerzeit zu rekonstruieren. Der Solitärcharakter der eigenständigen, kompakten Gebäudekomplexe bleibt deutlich lesbar. Gleichzeitig generiert die Durchlässigkeit der baulichen Anordnung zahlreiche Blickbezüge zwischen den Baukörpern, verbindet sie über attraktive Freiräume und vereint sie damit zu einem starken, identitätstiftenden städtebaulichen Ensemble.

Creative Blocks 82, Hamburg , 2016

Die öffentlichen Nutzungen an der Versmannstrasse und entlang der Fussgängerachse sind für den Charakter des städtebaulichen Ortes massgebend. Sie beleben den Stadtraum und interagieren mit ihm. Die an der Fassade gelegenen Werkstätten, das am Wasser gelegene Restaurant und die Bar locken ins Innere zum Herzstück des Manufakturwerks, einem hoch atmosphärischen Ort der Präsentation und Begegnung. Die Innenhöfe und Dachterrassen werden als private Aussenräume den Bewohnern zugänglich gemacht.

Der Sichtbezug jeder Wohnung zum Wasser und damit die Orientierung gegen Süden und zum Ausblick war das oberste Leitmotiv bei der Organisationsaufteilung der Baukörper. Die verschiedenen Baukörper haben jeweils klar ablesbare Typologien: Co-Living mit grosszügigen und gut positionierten Begegnungs- und Erschliessungszonen, im Erdgeschoss gebündelten und zum Stadtraum orientierten Gemeinschaftsflächen und zum Hafen ausgedrehten Kleinwohnungen, die geförderten Wohneinheiten als Lärmschutztypologie mit Laubengangerschliessung und robustem, flexibel nutzbarem Raum zu Raum Prinzip und die Eigentumswohnungen mit grosszügiger Fassadenabwicklung und flexibler Raumteilung.

Mensa Schule Turmweg, Hamburg , 2016

Eingebettet in einer parkähnlichen Anlage mit altem Baumbestand bildet ein Ensemble freistehender Gebäude die Grundschule am Turmweg. Die neue Mensa soll sich in diesem heterogenen baulichen Umfeld als eigenständiger Baukörper behaupten und zugleich den Schulhof zur Hallerstrasse hin räumlich neu fassen.

Wir schlagen einen klaren, hallenartigen Baukörper vor, der durch eine markante Dachlandschaft seine eigene Identität erlangt. Das einfache, langgestreckte Volumen fügt sich unaufdringlich in seine bauliche Umgebung ein. Erst der Blick auf die Giebelfassaden lässt die spannungsvolle, charakteristische Silhouette des Daches in Erscheinung treten, deren dynamische Bewegung den Zugang von der Hallerstrasse zum Schulhof begleitet.

Das Dach gliedert den Baukörper in drei ablesbare Funktionsbereiche – den «Versorgungsbereich» an der Hallerstrasse mit Küche, Anlieferung und Nebenräumen, den überhöhten, von einem laternenartigen Oberlichtband erhellten Speisesaal im Zentrum des Gebäudes sowie der vorgelagerte, überdachte Eingangsbereich, der sich zum Schulhof hin öffnet. Dem Gedanken einer Markthalle folgend ist die neue Mensa als Begegnungsort der Schulgemeinschaft konzipiert, an dem man sich zum gemeinsamen Essen trifft und austauscht. Die Mensa fungiert ebenso als Pausentreffpunkt, der auch bei schlechtem Wetter Aktivitäten unter dem grossen Vordach ermöglicht. Eltern holen hier ihre Kinder nach der Schule ab, hier trifft man sich zu einem kurzen Gespräch oder verabredet sich.

Anders wohnen im Alter, Oberrieden , 2016, 2. Preis

Die beschauliche Atmosphäre der Wohnüberbauung «Winkelhalden» soll durch die neuen Gebäude möglichst wenig gestört werden. Der heterogene städtebauliche Ansatz gliedert das gesamte Bauvolumen in verträgliche Einheiten. Die neue Silhouette lässt den Nachbargebäuden genügend Raum, so dass sie nur marginal in ihrer Seesicht beeinträchtigt werden. Das aktive, selbstbestimmte Leben und Wohnen im Alter wird durch die Choreographie der öffentlichen Nutzungen auf der gesamten Anlage definiert. Rund um die «Piazza» befinden sich Bistro, Atelierräume und Musikzimmer. Die Durchwegung des Freiraums bindet das ganze Ensemble zusammen. Das Umgebungskonzept für die Siedlung ist eine naturnahe Gestaltung, die mit landschaftlichen Elementen einen erlebnisvollen Aussenraum kreiert. Die Erschliessung der Häuser erfolgt über die gemeinsame, halbprivate Loggia-Schicht. Die durchgehende, offene Laube wird zum Ort der Begegnung. Durch die Hanglage kann jedes Haus von zwei Ebenen erreicht werden: vom oberen Teil des Hanges, mit partizipativ gestaltbarem Aussenraum, und von einem Nebeneingang auf der unteren Ebene, mit dem zugeordneten Gemeinschaftsraum und Waschsalon. Das statische Konzept des Hebelstabsystems erlaubt es mehrere Wohnungen zu grösseren Nutzungseinheiten zusammenzufassen. Die individuellen Wohneinheiten sind als modulares Baukastenprinzip gedacht.

Wohnen am Hartenbergpark, Mainz , 2015, Anerkennung

Das auf dem Plateau des Hartenbergs gelegene Grundstück zieht sich tief in den Grünraum des Parks hinein. Dieser Bewegung folgen die Baukörper. Knickungen und Ausstülpungen verankern die Baukörper und generieren Plätze und Höfe. Durch spezifische Weglassungen und Kappungen wird die Körnung der Umgebung aufgenommen: das Bauvolumens konzentriert sich auf sieben kompakte, ortstypische Zeilengebäude und es entstehen im Inneren zwei große zusammenhängende Wohnhöfe. Im Kontrast zum umliegenden Park ist der Charakter hell und offen, locker gestreute Baumgruppen sowie ein zusammenhängendes Wegenetz sind die wenigen aber stimmungsvollen Strukturen, die den Ort prägen und die Ansichten der geknickten Gebäudewände gliedern und räumlich Tiefe generieren.

Wohnungen mit überhohen Küchenräumen profitieren von dem Ausblick in den Park und in den Innenhof. Die benachbarten Baukörper C&D sind als 2 – 3 Spänner organisiert, so dass mindestens zweiseitig orientierte Wohnungen entstehen. Die Baukörper EF&G sind durch 3 – 5 Spänner äußerst effizient erschlossen. Über diagonale Sichtbezüge entstehen spannende Raumfolgen, die die Wohnungen größer wirken lassen.

Gästehaus Uni Hamburg, Hamburg , 2015

In unmittelbarer Nachbarschaft zum denkmalgeschützten Museum für Völkerkunde soll das neue Gästehaus der Universität Hamburg entstehen. Das dreieckige Planungsareal befindet sich in einem städtebaulichen Erhaltungsgebiet von hoher Qualität, das jedoch durch die Zerstörungen des 2. Weltkrieges und planerischen Fehlentwicklungen der Nachkriegszeit empfindlichen Schaden genommen hat. Der Neubau übernimmt daher eine Schlüsselrolle in dem Bestreben, das repräsentative Erscheinungsbild des z.T. denkmalgeschützten Gründerzeitviertels wieder zu stärken. Die von uns vorgeschlagene städtebauliche Figur besetzt mit entschiedener Geste die nördliche Grundstücksecke entlang der Feldbrunnen- und Mollerstrasse. Dadurch hält der Neubau gebührenden Abstand zum Völkerkundemuseum und schafft im Südteil des Grundstückes einen grosszügigen Garten mit hoher Aufenthaltsqualität. Der Baukörper wird durch tiefe hofähnliche Einschnitte gegliedert–ähnlich dem typischen städtebaulichen Prinzip der Hamburger Schlitzbauten, wodurch sich sein Volumen den Proportionen der kleinteiligen Villenstruktur der Nachbarbebauung anpasst.

Am Mühleberg, Berlin , 2015, 3. Preis

Das Grundstück «Am Mühlenberg» wurde in den 1950er-Jahren im typischen Stil der Nachkriegsmoderne bebaut. Wir modifizieren die vorhandene Struktur mit Hilfe von Passstücken so, dass ein neues städtebauliches Ensemble mit klar definierten Strassen-und Hofräumen entsteht. Dabei bleiben die bestehenden Gebäude weiterhin lesbar und funktionsfähig. Die Höhen der Neubauten ergeben sich in Anlehnung an die angrenzende Bebauung oder resultieren aus städtebaulichen Überlegungen, den Strassenraum zu fassen. Gleichzeitig entstehen klar ablesbare Freiraumtypologien. Dazu zählen eher introvertierte aber durchlässige Höfe mit unterschiedlichem Charakter, ein durchgängiges Gassensystem, teils autofrei, teils als Wohnwege mit Besucherstellplätzen, sowie eine Abfolge von markanten öffentlichen Mikro-Plätzen.

Fassadengestaltung Kaufhaus, Kiel , 2015

Das neue Kaufhaus befindet sich an prominenter Lage im Stadtzentrum Kiels. Durch die geplante Wiederherstellung des Kleinen Kiel-Kanals wird das Gebäude künftig nicht nur den Berliner Platz flankieren, sondern auch ein wichtiger Teil der Innenstadtsilhouette entlang der neuen Wasserstrasse sein. Wir schlagen eine hochwertige, repräsentative, klar strukturierte Fassadengestaltung vor, die ihr Hauptaugenmerk auf die Nordfassade am Berliner Platz legt. Um den Platz städtebaulich eindeutig zu fassen und die Platzfassade des Gebäudes als dessen Hauptfassade deutlich lesbar zu machen, verzichten wir auf die abgerundete Kubatur der vorliegenden Planung. Stattdessen entsteht am Berliner Platz im Erdgeschoss eine Arkadenzone, die die Schaufassade des Kaufhauses hervorhebt sowie einen grosszügigen Entrée-Bereich als Übergang zwischen dem öffentlichen Platz und dem neuen zweiten Haupteingang des Kaufhauses schafft.

Mit den Augen der Anderen, Berlin , 2015

  • Vernissage in der Architektur Galerie Berlin © Jasmin Schuller

  • Vernissage in der Architektur Galerie Berlin © Jasmin Schuller

  • Vernissage in der Architektur Galerie Berlin © Jasmin Schuller

  • Vernissage in der Architektur Galerie Berlin © Jasmin Schuller

  • Weitere Stationen: 28.5. – 27.11.2016, 15. Architekturbiennale in Venedig im Rahmen der Ausstellung «Time Space Existence» im Palazzo Bembo

  • Weitere Stationen: 17.03. – 12.06.2016 als ein Teil der Ausstellung «Keine Angst vor Partizipation! – Wohnen heute» in der Pinakothek der Moderne, Architekturmuseum der TU München präsentiert. © Sebastian Schels

  • Weitere Stationen: 19.8. – 2.9.2016 «Poesie des Wohnens – Experimentelle Zonen der Nutzungsmischung» im Zukunftspavillon auf dem Goetheplatz, Frankfurt am Main. © Moritz Bernoully

  • Weitere Stationen: 14.9. – 30.10.2016 Ausstellung «Alle wollen wohnen. Gerecht. Sozial. Bezahlbar.» im Museum für Architektur und Ingenieurkunst NRW auf dem Clough-Gelände, Köln. © Claudia Dreysse

  • Weitere Stationen: 28.10.2016 – 22.01.2017 Ausstellung «Neue Standards. Zehn Thesen zum Wohnen», DAZ, Berlin. © schnepp • renou

  • Weitere Stationen: 3.6. – 10.9.2017 Ausstellung «Together! Die Neue Architektur der Gemeinschaft» im Vitra Design Museum, Weil am Rhein. © Vitra Design Museum, 2017, gestaltet von Something Fantastic, Berlin, Foto: Daniel Burchard

Im Sommer 2015 sind rund 1’200 Bewohner die dreizehn Häuser des Projekt N°1 der Baugenossenschaft «Mehr als Wohnen» bezogen. «Mit den Augen der Anderen» ist ein Filmprojekt, mit dem wir diesen historischen Moment begleiten: Aus unmittelbarer Nähe schauen wir der beginnenden Nachbarschaft beim Wachsen zu. Dazu haben wir kurz nach dem Einzug in einem Zeitraum von sechs Wochen als stille Regisseure mit den Bewohnern und Bewohnerinnen «unserer» Häuser schriftlich kommuniziert. In Form von Regieanweisungen haben wir sie aufgefordert, die verschiedenen Orte ihres neuen Zuhauses filmisch abzutasten. Sie sind die Akteure in diesem Film: Protagonisten und Kameraleute zugleich (hier geht’s zum Trailer).

Für die Filmpremiere in der Architektur Galerie Berlin wurde anstatt einer musealen Präsentation ein Pop Up Kino errichtet. Die beiden synchron geschalteten Vorführsäle erlaubten ein echtes Kinoerlebnis, bei dem alle Aufmerksamkeit auf den Film gerichtet war. Das Foyer dazwischen wurde mit zwei Arbeiten von Piet Hein van Eek bestückt. Der holländische Möbeldesigner arrangiert scheinbar wertloses Material zu kunstvollen Gebrauchsobjekten. Lampe und Tresen wurden eigens für diese Ausstellung gefertigt und sind ebenso «serielle Unikate» wie das professionell geschnittene Rohmaterial in unserem partizipativen Filmprojekt.

Mythenquai, Zürich , 2015

Entlang des Mythenquais dominiert das massive Sockelgeschoss mit den gewerblichen Nutzungen. Wie eine Klammer umschliesst der gemeinsame Sockel zwei 6-geschossige filigrane Wohngebäude. Die differenzierte Höhenstaffelung sowie die Vor- und Rücksprünge der Wohngeschosse rhythmisieren das Strassenprofil des langgestreckten Gebäudevolumens, wie es für die Fassadengestaltung vieler Industriebauten entlang des Mythenquais typisch ist. Die horizontale Gliederung in Sockel, Ober- und Attikageschosse setzt ebenfalls den Gestaltungskanon der Umgebungsbebauung fort. Um eine Durchlässigkeit des langen Bauvolumens zum See zu gewährleisten, ist die Gliederung der Obergeschosse in zwei deutlich voneinander getrennte Baukörper ebenfalls ein prägnantes Gestaltungselement der Westfassade.

Auf der Seeseite präsentiert sich der Baukörper als gestaffeltes Gebäudeensemble, das je nach Standpunkt aus einzelnen Baukörpern zu bestehen scheint. Gleichzeitig erzeugt die gestaffelte Seefassade eine vergrösserte Fassadenabwicklung, die es ermöglicht, jedes Wohn- und Schlafzimmer mit Seeblick auszustatten. Die Platzierung der Gebäude schafft zum Mythenquai hin einen schmaleren, urbanen Aussenraum und auf der Seeseite – ebenfalls auf ganzer Grundstückslänge – einen grösseren Aussenraum für die Anwohner, der optisch den Savera-Park erweitert.

Haveninsel, Wilhelmshaven , 2015, 3. Preis

Beim Wohnen am Wasser spielen wir mit dem Begriff der innerstädtischen Dichte: Die Weite des Hafenbeckens erhält bewusst ein Gegenüber aus städtisch gefügtem Raum. Durch eine akzentuierte Dichteverteilung entstehen neben verbindenden Engstellen auch differenzierte Freiräume, die wesentlich sind um ein Quartier zusammenzuhalten. Der Entwurf ist somit eine Art Antithese zu herkömmlichen Siedlungsräumen. Es gibt keine halbprivaten Hinterhöfe, sondern das Grün, die Erholungsflächen und Parks (konzentriert und dezentral) sind Teil des städtischen Aussenraumes. Die Nord-Süd-Gassen bilden ein Netz aus Blickachsen zum Meer und die West-Ost-Achsen verbinden die Plätze szenografisch. Die «Fehler» im System respektive die Weglassungen schaffen kleine Quartierplätze und Attraktionspunkte. Das öffentliche Leben konzentriert sich um diese Räume und es entsteht ein charaktervolles abwechslungsreiches neues Stadtquartier. Die Baukörper sind so dimensioniert, dass sich je nach Wohnungsmix Vier- bis Sechs-Spänner ergeben. 80% Der Wohnungen sind zweiseitig orientiert und blicken auf Hafenbecken und Plätze. Hinzu kommen spannungsvolle Übereck-Bezüge aus den Wohnungen in die Gässchen und entlang der Hauptachsen.

Oberschule Artland, Quakenbrück , 2015, Anerkennung

Die vorgefundene städtebauliche Situation ist geprägt vom Nebeneinander unterschiedlicher Gebäudetypen – daraus resultiert ein unruhiges Raumgefüge ohne klare Gliederung. Unser Entwurf fügt sich in die ein- bis zweigeschossige Bebauung ein, ergänzt und reorganisiert die bestehenden Gebäudeteile und gliedert die Aussenräume klar in öffentliche und halböffentliche Bereiche. Das «Weiterbauen» ist der zentrale Gedanke des Entwurfs, der den Umgang mit der vorgefundenen Bebauungsstruktur des Haupt- und Nebengebäudes in Grundriss, Fassade und statischer Konzeption prägt. Der Bestand, in dem besonders die üppigen Flurbereiche und die langen Wege auffallen, wird entkernt und neu organisiert. Der Neubau schliesst an den Bestand an und erweitert ihn um neue Raumkonstellationen, die dem Ganzen eine neue Identität verleihen.

Bauhaus-Museum, Dessau , 2015

Das Bauhaus Museum präsentiert sich als filigranes, dreigeschossiges Bauvolumen am nordöstlichen Rand des Stadtparks. In Anlehnung an das alte Stadtgefüge Dessaus vor dem Zweiten Weltkrieg wird damit ein prominenter Standort neu besetzt. Mit seiner langgestreckten Form fasst das Gebäude den Strassenraum entlang der Kavalierstrasse und definiert gleichzeitig einen klaren Übergang zwischen Stadt und Park. Der differenziert gestaltete «Gebäudekopf» an der Kreuzung Friedrich-/ Kavalierstrasse sowie der leichte Rücksprung aus der Strassenflucht heben das neue Museum als besonderen kulturellen Ort im Stadtraum hervor. Dank der kompakten Bauweise beschränkt sich das Mass der Interventionen im Park auf kleine Eingriffe, die das Museum in der Umgebung verankern.

Weinpavillon Südmole, Mainz , 2015

In einem neu entstehenden Stadtquartier kommt der Frage nach identitätsstiftenden Elementen eine ganz besondere Bedeutung zu. Es gilt Orte für sinnliche Erfahrungen zu schaffen, Objekte, an denen das Auge haften bleibt. An der Gelenkstelle zwischen Nord- und Südmole, Innenhafen und Rhein ordnet der Pavillon die Räume neu. Durch die Setzung des überhohen Volumens erhält er das nötige Gewicht dazu. Gleich einem Leuchtturm definiert er den Ankerpunkt der unterschiedlichen Bewegungsrichtungen als neuen Anziehungspunkt. Gleichzeitig passt er sich über die zum Teil geknickten Längsseiten so in die Umgebung ein, dass Orte zum Verweilen entstehen.

Kirchenkreiszentrum, Hamburg , 2015, 3. Preis

Das neue Kirchenkreiszentrum präsentiert sich, verschmolzen mit dem Bestandsbau, als ein gestaffeltes Gebäudevolumen mit kreuzförmigem Grundriss und autonomen Nord-, Ost-, Süd- und Westflügel. Mit repräsentativem Eingang entlang der Friedrich-Ebert-Strasse entwickelt es eine neue, bewegte Silhouette. Als Gegengewicht zur angrenzenden, kleinkörnigen Bebauung entzieht sich das Gebäude einer vorstädtischen Kleinteiligkeit. Es besetzt die Ecke des Areals, ohne es hermetisch abzuschliessen. Im Erdgeschoss verbindet eine vom Gegenlicht erhellte Wandelhalle Veranstaltungssaal, Restaurant und Kapelle. Eine Unterscheidung von Alt und Neu ist nur auf den zweiten Blick erkennbar – der Innenhof mit dem umlaufenden Kreuzgang verbindet die Gebäudeteile zu einem Ganzen.

Universitätscampus, Potsdam , 2015, Anerkennung

Der Standort des Universitätscampus am Neuen Palais in Potsdam befindet sich in einer der grössten und bedeutendsten Parkanlagen Europas. Als Teil des UNESCO-Welterbes unterliegt seine Bebauung städtebaulich und architektonisch höchsten denkmalpflegerischen Ansprüchen, denen nur mit einer bestmöglichen Einbettung des zu planenden Gebäudeensembles in den Landschaftsraum Park Sanssouci Rechnung getragen werden kann. Wir schlagen vor, die Bauvolumen in mehrere «Häuser» zu untergliedern, die ein raumgreifendes Netz aus Innenhöfen und kleinen Plätzen aufspannen. Das kleinteilige Gebäudeensemble mit seiner fingerartigen Grundrissstruktur verzahnt sich so regelrecht mit der umgebenden Parklandschaft. Die neue Campusanlage orientiert sich architektonisch an den Nebengebäuden der Schlossanlage, wie dem Gärtnerhaus und dem Kaiserbahnhof. So entwickeln sich deren Gebäude als Vervielfältigung dieses Bautypus aus einzeln ablesbaren «aneinander gerückten Häusern». Dieses additive Prinzip bietet grosse Erweiterungs- und Planungsspielräume für die zukünftige Entwicklung der Universität an diesem Standort. Es ist in seiner Gestaltungsform variabel, lässt viele unterschiedliche Nutzungen zu und kann sich somit auch künftigen Veränderungen im Unibetrieb anpassen.

Suurstoffi, Rotkreuz , 2015

«Das Gebäude im Baufeld C wird in der Suurstoffi durch seine Höhe und seine zentrale Lage eine herausragende Stellung einnehmen. Ziel ist es, dass die Baute diesen Aspekt nicht nur durch ihre Gestalt innehat, sondern vor allem auch durch ihre energetische Konzeption, die durch eine intelligente Mischung aus High- und Low-Tech erreicht wird. Da im Verhältnis zu den Konkurrenzobjekten weder die Lage noch die Aussicht des Gebäudes eine unique selling proposition bilden, muss das Gebäude selbst zu dieser unique selling proposition werden. Es soll mit einer nicht monotonen, belebten und «grünen» Fassade klar als Wohngebäude erkennbar sein und etwas Einzigartiges in der Schweiz darstellen.» (Auszug aus dem Auslobungstext)

Sportanlagen für Olympia 2024, Kiel , 2014

Mit dem Olympiazentrum Schilksee stellt Kiel seine Leistungsfähigkeit seit mehr als 40 Jahren unter Beweis. Mit dem Gelände des ehemaligen Marinefliegergeschwaders in Holtenau verfügt Kiel über eine Perspektive auf neue, urbane Olympische Segelwettbewerbe – modern, städtisch und visionär. Mit der Weiterplanung kann auch Schilksee noch einmal zu einem neuen Olympiazentrum werden. Mit einer Infrastruktur, die nicht nur die Anforderungen des Jahres 2024 erfüllt, sondern auch darüber hinaus zukunftsweisend ist. Dabei wird das bewährte Rückgrat des gesamten Komplexes zum Ausgangspunkt der baulichen Weiterentwicklung: Von dem nach Osten offenen und barrierefrei zugänglichen Boulevard im zweiten Obergeschoss mit seinen Geschäften, Restaurants und der eingebundenen Schwimmhalle haben Zuschauer auch 2024 beste Sicht auf das Hafenvorfeld, ohne dabei die Athleten bei ihren Vorbereitungen zu beeinträchtigen.

Inselspital, Bern , 2014, 5. Preis

Das Projekt «Herz Dame» verfolgt die konsequente Ablesbarkeit von Sockelvolumen und Bettenturm. Der gesamte Baubereich wird gefüllt, was einerseits eine günstige Voraussetzung für die horizontal organisierten Spitalprozesse schafft und andererseits die Lesbarkeit der im Masterplan definierten Freiräume unterstützt. Der einfache, kompakte Baukörper bietet zudem ein gutes Verhältnis von Hüllflächen zu Volumen und generiert damit eine energetisch wie auch ökonomisch günstige Ausgangslage. Zentrales ordnendes Element ist ein grosszügiger, aus dem Sockel ausgestanzter Leerraum. Diese innere Halle bringt Tageslicht bis ins Eingangsgeschoss und garantiert eine einfache übergeordnete Orientierung. Vielseitige Ausblicke und Durchblicke unterstützen die interdisziplinäre Kommunikation. Die Halle ist eigentlicher Ankunftsort und wird zur Drehscheibe für sämtliche Patienten und Besucher des zukünftigen Inselspitals – was eine solch raumgreifende Geste erlaubt oder gar verlangt um dieser Bedeutung gerecht zu werden. Bereits beim Moment des ersten Eindrucks präsentiert sich dem Besucher das Inselspital als offenes Haus und offenbart eine kontrollierte Transparenz, die Vertrauen schafft.

Grossmünster, Zürich , 2014

An das Grossmünster werden die unterschiedlichsten Ansprüche gestellt. Es ist neben seiner eigentlichen Bestimmung als spiritueller Versammlungsort auch ein besteigbares Wahrzeichen mit Fernsicht, ein Attraktor für Kulturinteressierte und Polke-Fans aus aller Welt, sowie ein Veranstaltungssaal für Konzerte. Wie ein Instrument, das ständig unterschiedlichen Temperaturen ausgesetzt ist muss es nun neu «gestimmt» werden, um mit den unterschiedlichen Anforderungen einen harmonischen Mehrklang zu erzeugen. Wir schlagen einen Massnahmenkatalog vor, der modular ausgelöst werden kann. Nach jedem Modul kann die erzielte Wirkung über ein wissenschaftliches Analyseverfahren nicht nur qualifiziert, sondern auch quantifiziert werden. Dabei wird das Besucherverhalten z.B. über temporär installierte Kameras aufgezeichnet und ausgewertet. Das Ergebnis unterstützt die Entscheidung für den jeweils nächsten Schritt.

Südbahnhof, Hannover , 2014

Die markante dreieckige Grundstücksgeometrie spiegelt die Position des Projektes als Nukleus zwischen der westlich angrenzenden Blockrandstruktur, der östlich gelegenen Industriezone und der lärmverursachenden, markanten Trasse der Bahn auf der Nordseite wieder. Diese gebauten Strukturen disperser Nachbarschaft mit atmosphärischer Dichte prägen die Parzelle. Die vorgeschlagene Grossform, als Blockrandstruktur ausgebildet, reagiert auf diese verschiedenartige Nachbarschaft und stärkt mit kontextuellen Gebäudeteilen die Qualität ihrer Umgebung. Als zusammenhängende Figur bewahrt das Haus einen einheitlichen Ausdruck und setzt die Tradition der örtlichen Siedlungsgeschichte fort. Das neu vorgeschlagene Volumen besitzt das Potenzial, in der heterogenen Umgebung als identitätsstiftendes Gebäude nachhaltig zu bestehen.

Entwicklungsleitbild, Stellingen , 2014

Am Sportplatzring im geographischen Zentrum Stellingens soll durch räumliche Verdichtung und die Schaffung präzise gestalteter öffentlicher Freiräume ein Ort entstehen, der zum Identitätsträger und Entwicklungsmotor des Stadtteils wird. Der Sportplatzring bildet das städtebauliche Rückgrat. Durch Aufweitungen des Strassenraumes werden Plätze mit spezifischen Aufenthaltsqualitäten geschaffen und der Sportplatzring weiter aufgewertet. Auf dem Sportplatzareal wird eine städtebauliche Figur aus langgestreckten, raumgreifenden Baukörpern vorgeschlagen, die diese identitätsstiftenden Orte fassen und das Platzthema in halböffentlichen Innenhöfen weiterführen. Eine Sonderrolle nimmt das Wohn- und Geschäftshaus am Stellinger Markt ein. Entlang des vielbefahrenen südlichen Sportplatzrings werden zwei insgesamt 175 m lange Baukörper platziert, die das Quartier vor Lärmemissionen schützen und gleichermassen das Gesicht des neuen Quartiers bilden. Die Bebauung des zweiten Bauabschnittes auf dem Schulareal steht ebenfalls im Dialog mit dem angrenzenden baulichen Bestand. Hier werden acht Punkthäuser im Park mit drei Vollgeschossen und Staffelgeschoss vorgeschlagen.

Oberes Murifeld, Bern , 2014

Das städtebauliche Muster greift die zwei vorherrschenden Richtungen aus der heterogenen Nachbarschaft auf und vermittelt so zwischen den Wohnzeilen (Nord-Süd) einerseits und den Gewerbebauten (Ost-West) andererseits ein. Die viergeschossigen Zeilen gewähren eine gute Durchlässigkeit durch das Areal, ihre mäandrierende Form generiert eine Folge von Platzräumen, die zu einem wichtigen Identifikationsträger für die Bewohner werden. Gassen und Hofräume wechseln sich ab, es entstehen vielseitige Blickbezüge von Hof zu Hof und spannungsvolle Raumsequenzen beim Durchschreiten des Areals in beide Richtungen. Die Erschliessung erfolgt jeweils entlang der Ostfassade, so dass auf der Westseite ein substantieller Anteil an Privatgärten für die Wohnungen im Hochparterre freigespielt wird. Die achtgeschossigen «Türme» schaffen eine volumetrische Verankerung des städtebaulichen Gewebes, sie begleiten die Weltpoststrasse und markieren die Adresse mit der Hauptzufahrt in das Quartier. Innerhalb des Areals sind sie wichtige Orientierungspunkte und bieten eine gute Ausgangslage für attraktive Wohnungen mit Weitblick.

Urban Living, Berlin , 2013

Das Grundstück «Am Mühlenberg» wurde in den 1950er-Jahren im typischen Stil der Nachkriegsmoderne bebaut. Unvermittelt erhebt sich eine Ansammlung freistehender Wohnriegel umgeben von weitläufigen Grünflächen aus der benachbarten Blockrandbebauung der Gründerzeit. Der grosszügige aber undefinierte öffentliche Raum zwischen den Gebäuden lässt weder Urbanität noch Privatsphäre entstehen und bleibt deshalb weitestgehend ungenutzt. Dabei bleiben die bestehenden Gebäude weiterhin lesbar und funktionsfähig.

Mit dem Projekt wird einerseits neuer Wohnraum in der inneren Peripherie Berlins geschaffen, andererseits auch ein «in die Jahre gekommenes» Wohngebiet modernisiert, was zu einer Durchmischung und Verjüngung der Bewohnerschaft führen wird. Die Neubauten lehnen sich in ihrer Grösse und Kubatur an den Solitärcharakter der Wohnriegel an. Die Gebäudehöhen ergeben sich in Anlehnung an die angrenzende Bebauung oder resultieren aus städtebaulichen Überlegungen, den Strassenraum zu fassen. Die Lesbarkeit des vorhandenen Strassennetzes wird gestärkt und es entstehen klar begrenzte öffentliche Aussenbereiche und neue Hofsituationen, in denen halböffentliche und private Nutzungen möglich sind.

Umnutzung Silo, Basel , 2013–2016, 1.  Preis

Als Zeuge der industriellen Vergangenheit des Ortes wird das historische Silo zur Keimzelle der neuen Bebauung Erlenmatt. Eine Vielfalt von öffentlichen Nutzungen macht es zum Zentrum des gemeinschaftlichen und kulturellen Lebens im Quartier: Gastronomie, Gemeinschaftsflächen, Quartiersbibliothek, Kino, Schwimmbad, Musikschule und Proberäume bringen die Menschen zusammen und strahlen über das Quartiersleben hinaus. Der spezifische Charakter des Industriebaus mit seiner differenzierten horizontalen Schichtung wird dabei erhalten und gestärkt, vertikale Erschliessung und dienende Räume in die Fugengebäude ausgelagert.

Die zentrale Rolle des Gebäudes manifestiert sich auch in seinem Verhältnis zum neu entstehenden Platz. Ein nobilitierter Platzbelag zieht sich vom Platz bis in die erdgeschossige Halle und verwischt die Grenze zwischen Innen und Aussen: ein ornamentales Muster aus Asphalt- und Natursteinplatten wird wie ein Teppich im Aussenraum ausgerollt. Der Platz wird zum Wohnraum, das Haus zum Platz.

Gastro-Pavillon ETH, Zürich , 2013, 2.  Preis

Die SBB erklärt sich bereit ein Bahnhofsgebäude /Güterschuppen zum Preis von einem Franken für die Nutzung als Gastronomiepavillon an die ETHZ zu übertragen. Die Kosten für Demontage, Transport und Wiederaufbau sind im Angebot der Bietergemeinschaft eingerechnet. Das transferierte Gebäude ist ein Stellvertreter seiner Generation und demonstriert beispielhaft die Wandlungen am Technologiestandort Schweiz: Streckenoptimierungen, Automatisierung und logistischer Fortschritt entziehen vielerorts den einstigen Bahnhofsgebäuden ihren eigentlichen Daseinszweck. Der Güterschuppen steht sinnbildlich für die Vernetzung der ETH, nicht nur im Hinblick auf den Verweis auf seinen ursprünglichen Standort sondern vor allem über das Motiv des Bahnhofs als Ort des Ankommens und Abreisens. Beinahe beiläufig wird die Frage der Nachhaltigkeit auf ganz anderer Ebene über das Label hinaus beantwortet: einem unscheinbaren Zweckbau, «der schon gelebt hat», wird ein zweiter Lebenszyklus geschenkt.

ZHAW + Zusammenhalt, Winterthur , 2013

Für diese komplexe Bauaufgabe wählen wir einen integralen Ansatz und sehen eine einmalige Chance zur Transformation. Herzstück des «Neubaus» ist die Umkehrung der bestehenden Halle 191 zum Hof: Das sanierungsbedürftige Dach wird abgenommen, die alten Industriefassaden bilden das innere Gesicht des neu geschaffenen Aussenraumes. Ein Ort, der Geschichten aus seiner industriellen Vergangenheit erzählt. Er wird zum Begegnungsraum zwischen Studierenden und Dozierenden beider Fachbereiche sowie Bewohnern und Besuchern des Areals.

Das zweite entwurfsgenerierende Element ist aus der Frage der Schnittstelle zwischen Hochschule und Wohngenossenschaft entwickelt: Eine innere Gasse löst die funktionale Trennung der sehr unterschiedlichen Nutzungen und schafft gleichzeitig einen unmittelbaren räumlichen Zusammenhalt. Der szenische Weg durch die Gasse findet ihren Auftakt mit Lobby und Empfang an der Strasse und führt in ganzer Länge durch das Gebäude, bis sie ihren Schlusspunkt in der zweigeschossigen Tätigkeitsplattform findet. Diese bietet sich auch als Veranstaltungsort an – mit attraktivem Weitblick über das Gleisfeld.

Mehr als Kunst, Zürich , 2010 – 2017

Die Baugenossenschaft «mehr als wohnen» baut auf dem Hunziker-Areal in Zürich-Leutschenbach ein neues (Stadt-)Quartier. Da es sich beim Bauareal um einen Ort ohne gewachsene Strukturen und eigene Identität handelt, wurde in der Phase 1 des Kunst- und Bau-Projekts «mehr als kunst» der Fokus auf die Brache und den Dialog mit den jetzigen Bewohnerinnen und Bewohnern auf und rund um die Brache gelegt. Das Kuratorenteam Grillo/Wagner konzentrierte sich auf temporäre partizipative und dialogische Kunstprojekte. Parallel zu den Projekten wurde ein Blog ins Leben gerufen, der von Karin Freitag geführt wird. In der zweiten Projektphase ging es um den Dialog zwischen Architektur und Kunst. Die «Social-Urban-Zone» ist der Versuch, den öffentlichen Raum mit gezielten architektonischen Kleinsteingriffen aufzuwerten. Der ungewohnte «Trinkbrunnen» der Konzeptkünstler Frank und Patrik Riklin vom Atelier für Sonderaufgaben ist der erste und zentrale Eingriff eines Gesamtsystems, bei dem die vorgegebenen Maximen von mehr als kunst im Projekt «mehr als wohnen» gespiegelt und auf den Prüfstein gestellt werden. Im Frühjahr 2014 wurden zwei weitere architektonische Kleinsteingriffe umgesetzt. Alle drei Eingriffe sind konzeptuell miteinander verknüpft und Gegenstand einer gesamten Versuchsanordnung.

Inter-Community School Zürich, Volketswil , 2010–2014, 1.  Preis

Die Inter-Community School Zurich wurde 1960 gegründet und bietet eine internationale Erziehung in englischer Sprache für Kinder und Jugendliche zwischen drei und achtzehn Jahren an. Als Erweiterung der bestehenden Räumlichkeiten in Zumikon soll in Volketswil eine zweite Schulanlage entstehen. Diese soll entsprechend den Wünschen der Bauherrschaft möglichst flexibel konstruiert werden, um auch an künftige Erfordernisse angepasst werden zu können. Unser Entwurf orientiert sich besonders am menschlichen Massstab und schafft in sechs Einzelgebäuden eine räumlich vielfältige und inspirierende Umgebung mit unterschiedlichen Raumsequenzen. Wir achten auf die gleiche Gewichtung von Innen- und Aussenraum: Neben dem Ankommen widmen sich die Höfe auch dem Spiel und dem Sport. Sie ermöglichen mit ihrem unterschiedlichen Charakter ganz unterschiedliche Nutzungen und verbinden die umgebenden Gebäude und Klassenräume zu einer Einheit. Lehrer und Schüler werden sich sowohl mit einzelnen Gebäuden als auch den individuellen Plätzen identifizieren können.

Esplanade Nord, Biel , 2013, 2.  Preis

Die stadträumliche Dimension dieser Bauaufgabe verlangt nach einer aussergewöhnlichen baulichen Antwort. Wir suchen für das Gesicht zur Esplanade ein markantes städtebauliches Motiv, das sich im Sinne einer Initialzündung zu einem unverwechselbaren Identitätsträger des neuen Stadtquartiers entwickelt. Die geschwungene Fassade aus zwei wechselnden Bogensegmenten (A-B-A-B-) sorgt für eine Rhythmisierung über die gesamte Länge der Esplanade. Die vertikale Kannelierung setzt einen Kontrapunkt zur dominierenden horizontalen Ausdehnung der städtebaulichen Ausgangslage. Gleichzeitig erlaubt sie eine hohe Gebäudetiefe, sodass das gesamte Volumen im Perimeter Ost als Blockrand ganz ohne Hinterhofgebäude «in zweiter Reihe» realisiert werden kann. Sämtliche Wohnungen profitieren vom grosszügig geschnittenen Wohnhof. Für die innere Organisation generiert die bewegte Fassade vielfältige Blickbezüge zum öffentlichen Stadtraum.

Züriwerk, Zürich , 2014–2015

  • © Johannes Marburg, Genf

  • © Johannes Marburg, Genf

  • © Johannes Marburg, Genf

Im Haus A des Gesamtprojektes «Mehr als Wohnen» realisieren wir im Erdgeschoss den Mieterausbau für die Stiftung Züriwerk. Das Atelier will künftig in fünf Werkräumen bis zu 28 Personen mit kognitiver und / oder mehrfacher Beeinträchtigung beschäftigen. Es bietet jenen, die aufgrund ihrer Beeinträchtigung nicht einer Arbeit im produktiven Sinn nachgehen können, die Möglichkeit, einer ihren Fähigkeiten entsprechenden Tätigkeit nachgehen und innerhalb des neu entstandenen Stadtstücks mitwirken zu können. Die markante, sich im Erdgeschoss abzeichnende Tragstruktur der darüberliegenden Wohnungen erwies sich als passendes Grundrisslayout für das Betriebs- und Betreuungskonzept der Stiftung Züriwerk. Die Anordnung der Ateliers und der verschiedenen Aufenthalts- und Pausenräume geben das Zusammenspiel der privaten Bereiche und der Gemeinschaftsräume in den Wohnungen wieder. Die Werkräume sind über Schiebetüren miteinander verbunden. Grosse Verglasungen fördern den visuellen Kontakt unter den Klienten und lassen die Bewohner des Hauses am Beschäftigungsbetrieb teilhaben.

Stadtstück, Schlieren , 2014

Unser Bewohner ist ein urbaner Nomade. Er ist Anfang 20 bis Ende 30 und immer auf dem Sprung: Ein Praktikum in Dubai, eine neue Liebe in London, ein Sommer in New York. Es geht darum so viele Optionen wie möglich offen zu halten. «… GEORGE ?» ist ein Zuhause auf Zeit, ein Basecamp mit Exkursen in neue Abenteuer, der Ort an den man zurückkehrt und innerhalb von Sekunden zu Hause ist. Dazu gesellen sich Individualisten und Bohemians mit grösserer Lebenserfahrung. Das gesamte Volumen wird in einem einzigen Gebäude untergebracht, 9.80 m tief und 500 m lang. Der Gebäudekörper ist – einem Schriftzug gleich – in den Perimeter eingeschrieben und generiert einen beschwingten Leerraum als gemeinsame innere Mitte. An den Rändern schafft das Vor- und Zurückpendeln stadträumliche Nischen und verleiht der Überbauung zu jeder Seite ein einprägsames, unverwechselbares Gesicht. Der Bauplatz wird an beiden Seiten von Verkehrsachsen mit hohen Geschwindigkeiten begleitet, die Grundfigur nimmt das Thema der Dynamik auf und schafft in einer Art Verwirbelung einen adäquaten Abschluss der etwas gleichförmigen Zeilenbauten aus den vorhergehenden Entwicklungsprojekten stadteinwärts.

Wohnen im Ried, Köniz , 2013

Die Vision des Masterplans definiert einerseits klare Nahtstellen vom Siedlungsraum zum Landschaftsraum andererseits wird eine hohe Durchlässigkeit verlangt. Wir interpretieren die Wohnüberbauung als Reihe einzelner Stadtvillen, die über ihre Loggien als Bindeglieder zusammenhalten. So werden die Baubereiche an den Aussenkanten präzise eingefasst, gleichzeitig entstehen vielfältige Sichtbezüge zwischen Innen und Aussen. Die Weite der umliegenden Landschaft ist bereits auf dem Erdgeschossniveau spürbar, eine Qualität die sich unmittelbar auf die Benutzung dieses Quartierhofes auswirken wird, der mehr ist als reiner Erschliessungsraum: ein Ort der Begegnung und Gemeinschaft. Die volumetrische Staffelung auf der «weichen» Innenseite unterstützt den Villencharakter der einzelnen Häuser und schafft intimere Orte, Nischen und Rückzugsbereiche für die Gartenwohnungen. Durch die Terrassierung entsteht eine angenehme Masstäblichkeit, gleichzeitig wird der Hof gleich auf mehreren Ebenen bewohnt, bespielt und belebt.

Alterszentrum Hochweid, Kilchberg , 2013

Im Alterszentrum finden ältere Menschen in sehr unterschiedlichen Lebenssituationen ein Zuhause; dies bildet sich in der städtebaulichen Figur ab: Altersheim und Alterssiedlung sind als getrennte Adressen wahrnehmbar, treten aber dennoch baulich als Ensemble in Erscheinung. Entsprechend ihrem unterschiedlichen Wohnangebot binden sich die projektierten Erweiterungen auf städtebaulich differenzierte Art in die Bebauung ein. Der Neubau der Wohngruppe ergänzt die bestehende Anlage des Alterswohnheimes zu einer dreiseitig gefassten, durchlässigen Hoffigur. Mit seinem grossen, leicht geneigten Dach fügt sich der neue Gebäudeflügel flach in die Topographie, in den Obergeschossen der Bestandsbauten bleibt die Aussicht in die Landschaft erhalten.

Im Bereich der gemeinschaftlichen Räume verleihen punktuelle Überhöhen dem Neubau volumetrisch eine eigene Identität. Bei geringer Gebäudetiefe von rund zehn Metern entwickeln sich die Wohnungen als Raumkontinuum von Fassade zu Fassade; Entsprechend der freien Sicht über die Nachbarhäuser hinweg wechselt die Hauptwohnseite und damit die Ausrichtung der Loggia von Ost nach West. Wohnen, Essen und Kochen spannen sich zwischen den Längsfassaden auf, der Wohnbereich orientiert sich mit der Loggia zu einer Gebäudeecke. Ein «offenes» Zimmer, das mit einer breiten Schiebetür an den Wohnbereich anschliesst, verstärkt die räumliche Durchlässigkeit längs der Fassade; die Weite des Ausblicks wird das bestimmende Thema und auf eindrucksvolle Weise inszeniert.

Waldmeisterweg, Zürich , 2013

Das Projekt baut auf einer Kreuzfigur auf, die sich an den Extremitäten leicht verjüngt, sodass Mehrlängenzuschläge gegenüber den Nachbarparzellen vermieden werden. Es entsteht ein längsgerichteter Baukörper, der den Strassenraum begleitet und der Gartenseite den nötigen Freiraum lässt. Der «Mittelrisalit» auf der Strassenseite gliedert den Gebäudekörper in drei ungleiche Fassadenabschnitte. So werden trotz der massiven Verdichtung vertraute Gebäudelängen der unmittelbaren Nachbarschaft aufgenommen. Zugunsten einer grösseren Verzahnung ragt der Südflügel etwas weiter in den Grünraum hinein. Das Dachgeschoss ist vom Hauptkörper volumetrisch losgelöst, sodass der Neubau mit drei Vollgeschossen plus Hochparterre in Erscheinung tritt – mit 11.5 m Gebäudehöhe ein massvoller Übergang zur überwiegend zweigeschossigen Nachbarbebauung. Das Typengeschoss ist als Sechsspänner organisiert und bietet vier 4-Zimmer-Wohnungen und zwei Kleinwohnungen Raum. Insgesamt finden 18 Wohnungen und zwei Studios Platz.

Schule Fischbek Falkenberg, Hamburg , 2013, 2.  Preis

Das Gelände der Stadtteilschule Fischbek-Falkenberg (Standort Fischbek) besticht durch seinen grünen Park mit umfangreichem Busch- und Baumbestand. Der Entwurf stärkt den Park als Herzstück der Schullandschaft. Neue und alte Gebäude fügen sich selbstverständlich zu einem Ensemble, das die Ränder des Standorts definiert und gleichzeitig einen offenen und permeablen Binnenraum schafft. Die vorgefundene Heterogenität wird durch die einheitliche Architektursprache der Neubauten insgesamt beruhigt.

Als zweigeschossige Pavillonbauten ordnen sich die Gebäude dem Park mit seinen Bestandsbäumen unter. Gleichzeitig passen sie sich durch die geringe Höhe harmonisch in das dörfliche Umfeld ein. Auch die Kubatur des Forums fügt sich in Ausbreitung und Höhe gut in die Umgebung ein, indem es sich mit seiner Schmalseite zum Stadtraum öffnet. Diese schafft eine neue, explizite Adresse: Es entsteht ein großzügiger Platz, der als Angebot für den Stadtteil als Quartiersplatz die Eingangssituation klar definiert und so die Schule stärker in ihr soziales Umfeld einbindet.

Seewies, Güttingen , 2013, 2. Preis

Das Bauvolumen ist in sieben kompakte Punkthäuser verteilt, so dass alle Gebäude vom Blick Richtung Bodensee profitieren können. Zwei leicht unterschiedliche Häusertypen, frei auf das Grundstück gesetzt, sorgen für eine entspannte Vielfalt trotz des seriellen Grundgedankens. Privatgärten umschliessen kissenartig die skulptural ausformulierten Häuser mit je 8 – 10 Wohnungen. Dazwischen wird ein System aus Wegen, Plätzen und Gassen freigespielt, das dem gemeinschaftlichen Quartierleben dient. Über ein «Gartenzimmer» in den Ecken der dreiflügeligen Gebäudetypen haben auch die Wohnungen im 1. Obergeschoss einen direkten Gartenanschluss. Es kann entweder als erweiterter Wohnraum oder als autonome Einheit im Sinne eines «Stöcklis» genutzt werden: als unabhängige Gästesuite, für das eigene Start-up Büro oder Nähstudio, für die Grossmutter oder den Teenager. In den oberen Geschossen entstehen über die volumetrischen Rücksprünge grosszügige Terrassenflächen für die Attikawohnungen – mit herrlichen Ausblicken in die Bodenseelandschaft.

Bildungsmeile, Zürich , 2013–2017

Die Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) zieht auf das neu gestaltete Toni Areal im Westen der Stadt – die bislang genutzten Flächen zwischen Hauptbahnhof und Limmatplatz werden frei für neue Nutzungen. Mit dem Wegzug bietet sich zudem die Möglichkeit, die heute in diesem Perimeter angesiedelten Berufsfachschulen in Bezug auf deren Betrieb und Fläche zu optimieren.

Wohnen am Hübelweg, Niederlenz , 2013–2014, 1.  Preis

«Das Projekt sucht eine Balance im Spannungsfeld von Dorf und Landschaft. Das unmittelbare Nebeneinander von Dichte und Weite wird deshalb von den Projektverfassern zum übergeordneten Thema gemacht. Bewusst wird eine eher urbane Qualität entwickelt, welche sich an der Körnung der Kernzone orientiert. […] In der Architektur nimmt das Projekt vertraute Bilder dörflicher Bauten auf und versucht damit die markanten Bauvolumen im ländlichen Kontext zu integrieren. Die gestaltete Kulturlandschaft durch Mauern und Terrassen bildet einen betonierten Sockel für die Neubauten. Über diesem werden die Gebäude mit einer traditionellen Lochfassade verputzt. Die bescheidene, aber zugleich charakterstarke Architektur wirkt angemessen und identitätsstiftend.» (Auszug aus dem Jurybericht)

Wohn- und Pflegeheim, Frienisberg , 2013

  • WBW 2013

Der Entwurf basiert auf zwei unterschiedlichen Implementierungen der gleichen typologischen Idee. Im Quartier «Ost» bildet das Haupthaus eine neue klare Adresse an der Bernstrasse, auf der Westseite gruppieren sich drei «Villen» um einen dorfartigen Platz leicht erhöht über dem See. Die Komposition der vier Elemente Kloster, Hauptgebäude, Villen-Cluster und Scheune definiert die neue Mitte des Dorfes um den zentralen Freiraum von Frienisberg. Die Ersatzbauten bilden mit dem historischen Bestand gemeinsam ein Ensemble, das die gewachsene Struktur des Dorfes weiterdenkt ohne mit dem Kloster in Konkurrenz zu treten. Die Verschiebung des Zentrums bedeutet gleichzeitig auch eine Öffnung der bisher introvertierten Anstalt nach aussen.

Eisweiher Areal, Oberwil , 2013

Eine umfassende städtebauliche Gesamtkonzeption für das Areal Eisweiher soll strukturierende und gestalterische Massnahmen aufzeigen, die zur Schaffung eines attraktiven Ortsteils und hochwertigen Lebensraums beitragen. Das Ergebnis soll eine der Aufgabe, dem Ort und der Umgebung entsprechende bauliche Dichte, eine hochwertige und funktionale Erschliessung und attraktive Freiräume darstellen. Dabei stellt sich insbesondere die Frage nach dem baulichen und freiräumlichen Charakter des Eisweiherquartiers als neuem Baustein im Oberwiler Kerngebiet. (Auszug aus dem Wettbewerbsprogramm)

Schütze Areal, Zürich , 2013

Das Schütze-Areal im Kreis 5 liegt nah am Escher-Wyss-Platz und wird trotz seiner Grösse nur von wenigen wahrgenommen. Fahrende bleiben im Sommer, zugleich ist die «Stadtbrache» Freiraum für die Bevölkerung. Zukünftig soll das Schütze-Areal ein zentraler Treffpunkt im Quartier sein, doch dafür muss der Raum neu strukturiert und mit attraktiven Angeboten ergänzt werden. Mit der Konzentration des Gebäudevolumens am östlichen Rand wird eine maximal grosse Parkfläche geschaffen, die sich in die Sequenz der ortstypischen Erholungsräume – wie Josefswiese, Turbinenplatz oder (künftiger) Pfingstweidpark – einreiht. In der geschlossenen Blockrandbebauung ensteht gleichzeitig ein heterogener Quartierhof mit Parklätzen, Anlieferungszone, Werkplatz.

Hotel Park und Seeallee, Heiden , 2012

Der Bauplatz für das neue Hotel in Heiden ist eine sensible Stelle im Ortsbild. Er markiert Anfang und Schlusspunkt der traditionsreichen Kurpromenade, was grundsätzlich einen repräsentativen Bau für eine öffentliche Nutzung rechtfertigt. Unser Entwurf ist aus der Silhouette von Heiden entwickelt, die perspektivische Staffelung einfacher kubischer Gebäudevolumen wird im Projekt aufgenommen. Durch die Gliederung in drei Einzelkörper tritt das Hotel volumetrisch in Beziehung zu seiner Umgebung, vertraute Fassadenproportionen der typischen klassizistischen Biedermeierhäuser werden neu interpretiert. So entsteht ein moderner Bau, der trotzdem von der Geschichte des Ortes erzählt. Es ist ein markantes Haus mit stillem Charakter, das sich gerade durch seine Eigenheiten ganz selbstverständlich und unprätentiös in das Gesamtbild einzufügen vermag.

Letzigraben, Zürich , 2012, 3.  Preis

Die Nachverdichtung von Quartieren bietet die Chance, die Stadt als gestaltetes Raumkontinuum stärker erlebbar zu machen. Der räumliche Dialog städtischer Fragmente lassen die Stadt und das Quartier als Ganzes zum Raum der Identifikation werden.

Die beiden Seiten des Perimeters sind von ganz unterschiedlichen Stadträumen mit jeweils eigenständigen Qualitäten geprägt. Mit der Konzentration des Gebäudevolumens entlang der Baulinie am Letzigraben wird der urbane Charakter des Strassenraums gestärkt, und gleichzeitig der Park Heiligfeld als grünes Zentrum des Quartiers auf die Parzelle erweitert.

Die konkave Auffächerung der Volumetrie zur Parkseite reagiert auf die differenzierte Bebauung Steiners und verstärkt die Hinwendung zum Park. Im Spannungsfeld von offenem und gefasstem Stadtraum sucht das Projekt nicht nur eine Balance zwischen Urbanität und Durchgrünung, sondern auch zwischen Einordnung und eigenständiger Identität.

Boarding School, Glarus , 2012

Das Legler Areal in Diesbach war bis 2001 ein aktiver Standort der Garn- und Tuchproduktion. Die Gebäudegruppe stammt aus den Jahren 1856 (Weberei), 1870 (Spinnerei) und 1919 (Neue Spinnerei). Eine Besonderheit stellt das fabrikeigene Wasserkraftwerk dar, das von Beginn an die energetische Autonomie sicherstellte und auch heute noch in Betrieb ist. Die heutige Eigentümerin beabsichtigt, das Areal in einen zweiten Nutzungszyklus zu übertragen. Dazu wird der Bestand auf seine Eignung als Boarding School durchleuchtet. Die idyllisch abgeschiedene Lage und die Nähe zu verschiedenen Erholungsgebieten (Skigebiet Braunwald, Walensee) bei gleichzeitig guter Anbindung an den Grossraum Zürich (1h ohne Umsteigen ab 2014) stellen dabei wichtige Standortvorteile dar. Drei typologische Grundrisslayouts werden nachgewiesen: A) konventionelle Klassenräume an einem zentralen Korridor, die im Sinne des «Team Teachings» jeweils paarweise zusammengefasst werden können, B) ein Gruppenraumkonzept, wie es derzeit im öffentlichen Schulhausbau beliebt ist und C) ein innovatives Unterrichtskonzept mit offenen, informellen Lernzonen und sogenannten «Break Out Areas». Je nach Bildungskonzept könnte das Internat im Legler Areal etwa 100 – 250 Schüler unterrichtet werden.

WAZ Media Office, Essen , 2012

Die heutigen Gebäudestrukturen der Mediengruppe in Essen bestehen aus einer Aneinanderreihung von Gebäudekomplexen, die in unterschiedlichster Bauweise und Qualität vorhanden sind. Eine über viele Jahrzehnte gelebte Bürostruktur, die wenig Platz für Kommunikation, Offenheit, Flexibilität und Raumveränderungen lässt, ist auch für die kreative Arbeit der Mitarbeiter des Hauses nicht mehr zeitgemäss. Die WAZ-Mediengruppe hat daher entschieden, ihren heutigen Standort an der Friedrichstraße in Essen zu verlagern. […] Mit Hilfe eines Architekturwettbewerbs sucht die WAZ-Mediengruppe nach neuen Gebäudekonzepten, die […] auch bei wirtschaftlichstem Betrieb eine individuelle Arbeitsumgebung ermöglichen. (Auszug aus dem Wettbewerbsprogramm)

Haus Shmerling, Gossau , 2010

Ein Einfamilienhaus im Stil der 1970er Jahre wird saniert, erweitert und in zwei Einheiten geteilt. Im «Ostflügel» entsteht auf Gartenniveau eine Wohnhalle, wobei die ursprüngliche Betonstruktur des Gebäudes sichtbar bleibt. Im Obergeschoss öffnen sich die Südzimmer mit französischen Fenstern auf eine vorgelagert Sonnenterrasse. Der Hausteil im «Westflügel» profitiert von dem überhohen Wohnraum, der sich nach dem Umbau zu zwei privaten Terrassen öffnet. Die bestehende Galerie wird reaktiviert und mit einer Bücherwand über die gesamte Länge als Bibliothek umfunktioniert. Das Gebäude wird somit in ein kubisch-modernes Haus transformiert, ohne die markanten Eigenheiten seiner ursprünglichen Struktur komplett zu verdecken.

Kronenwiese, Zürich , 2010, 9.  Preis

Die drei Seiten des Perimeters sind von ganz unterschiedlichen stadträumlichen Hierarchien geprägt. Das Projekt findet seine spezifische Gestalt im Dialog mit den Bedingungen des Ortes. Das kräftige Gebäude komplettiert den Strassenraum, folgt der Topographie und bildet zur Kreuzung mit der Nordstrasse hin ein neues, selbstbewusstes Gesicht. Gesucht wird die Balance von Eigenständigkeit und Einordnung, von einer neuen Identität des Ortes und der Kontinuität der Stadt. Rückwärtig entsteht eine grosse zusammenhängende Freifläche, geschützt vom Lärm der Kornhausstrasse und mit freiem Blick Richtung Limmat und Uetliberg. Die Dualität dieser beiden unterschiedlichen Seiten wird zum Generator für eine eigenständige Wohnungstypologie mit fliessenden Raumgeometrien und einer ausgedrehten «weichen» Loggiaschicht.

Hochhäuser, Baden , 2009, 4. Preis, Sonderpreis Nachhaltigkeit

Das früher hermetisch abgeschlossene Industrieareal der ABB wird mehr und mehr zum Dienstleistungsquartier der Stadt Baden. Hier sollen, entsprechend einer vorliegenden Gebietsstudie, auf den letzten freien Parzellen neben den SBB-Geleisen zwei Hochhäuser mit Raum für circa 2600 Arbeitsplätze geschaffen werden. Ausserdem sind Ideen für die Gestaltung des Brown-Boveri-Platzes auf dem südlichen Teil des Areals gewünscht. Wir entwerfen eine Dienstleistungsmaschine im eleganten Kleid. Über ein feines Relief der Fassadenhaut wird ein übergeordneter Massstab eingeführt, um der Repetition von Geschossigkeit und 1.35m- Raster entgegenzuwirken. In die Fassade sind geschossweise «Airboxen» integriert, die die Zuluft dezentral aufbereiten und in die Etagen einblasen können. So vermeiden wir flächenintensive Zentralen und Steigzonen. Nach aussen fügen sich die Boxen stimmig in das Fassadenbild und werden zum ornamentalen Paillettenmotiv. Auf den leicht schrägen Dachflächen wird über flächig versetzte Photovoltaikelemente Energie gewonnen.

Spinnerei und Zwirner, Windisch , 2010

Das ehemalige Spinnereigebäude in Windisch ist rund 70m lang und 27 m tief. Mit möglichst sparsamen Eingriffen verwandeln wir die einstige Produktionsstätte in Wohnraum, der von den bestehenden Qualitäten profitiert: ein Feld aus filigranen Stahlstützen, gefasst von einem massiv gemauerten Fassadenkörper. Mit Schrankelementen und wenigen Trennwänden wird das weite Feld unterteilt und wohnlich gemacht. Zur körperhaften Gebäudehülle hin lichten sich die Einbauten um einer Enfilade Platz zu machen. Die Treppenräume erschliessen je 4-6 Wohnungen sowie innen liegende Werk- und Abstellräume. Die bestehende Struktur wird freigespielt trägt zur Identitätsbildung dieser besonderen Wohnungen bei.

Hohlweg, Rapperswil , 2010

Die Wohnungsgrundrisse organisieren sich um einen zentralen Erschliessungsraum mit natürlich belichtetem Treppenauge. Von hier werden vier bzw. fünf Wohnungen pro Geschoss erschlossen. Trotz der grossen Gebäudetiefe sind fast alle Wohnungen zweiseitig orientiert und profitieren so von den vielseitigen Aus- und Durchblicken in die Tiefe des Aussenraumes. Das Herzstück der Wohnung ist eine grosszügige Halle. Hier werden Gäste begrüsst und die Einkäufe abgestellt, hier steht das Telefon oder ein gemütlicher Sessel zum Schuhe anziehen. Die Halle ist mehr als ein reiner Verteilerraum, sie ist das Zentrum, um das sich sämtliche Zimmer gruppieren. Dies führt dazu, dass beispielsweise eine 3-Zimmer-Wohnung statt einem beengten Korridor quasi ein viertes Zimmer dazu gewinnt. Vielseitige Raum- und Wegbeziehungen und ein innerer Rundlauf verbinden Funktionalität mit gefühlter Grosszügigkeit.

Dosteba, Bachenbülach , 2007–2014

Die Produktionshalle, in der Halbfabrikate für Wärmedämmsysteme hergestellt werden, wird erweitert. Das schnell gewachsene Unternehmen nutzt die Chance, das clusterartig zusammengewachsene Gebäude zu restrukturieren und die komplexen Material- und Personenflüsse neu zu ordnen. Der neue Bürotrakt ist gleichzeitig Überdachung der Anlieferungszone und verbindet intern das Galeriegeschoss der Produktion mit den Büro- und Personalräumen.

Findling, Baden , 2011–2014

Für ein Mehrfamilienhaus in Baden entwerfen wir innerhalb einer schmalen, dreieckigen Parzelle am Hang einen kubischen Solitär, der dem gebauten Kontext trotzt und sich im Hang verankert. Es gibt kein Treppenhaus, vielmehr sind drei Wohnungen derart gestapelt, dass sie jeweils einen eigenständigen Zugang erhalten. Jede Wohnung basiert auf einer kreuzförmigen Grundstruktur, diese wird jedoch individuell interpretiert: Im Erdgeschoss entsteht eine Familienwohnung mit grosser Wohnküche, Terrasse und Garten. Darüber befindet sich eine Loftwohnung mit herrlichem Ausblick in das Limmattal, und die Dachwohnung basiert auf einem Raum-zu-Raum-Prinzip mit privatem, innen liegendem Patio.

Schwamendinger-Dreieck, Zürich , 2011

Die Modernisierung einer genossenschaftlichen «Gartenstadt» in Zürich Schwamendingen sieht sich angesichts der Globalisierung der Wirtschaft und Individualisierung der Lebensstile mit ganz anderen Aufgaben konfrontiert, als dies in den Anfängen der Gartenstadt vor über 100 Jahren der Fall war. Die Vorstellung einer für die Arbeiterklasse «besseren» Stadt auf der Grünen Wiese wurde schon einige Jahrzehnte später auf einen bodenreformischen Kurs beschränkt. Nicht mehr ein sozialutopisches Gesellschaftsmodell prägt die Siedlungskonzepte, sondern die Beschaffung von erschwinglichem Wohnraum mit Qualitäten wie Licht, Luft, Sonne und viel Grün für alle. Im Gegensatz zu heute wurde Dichte nicht als Qualität sondern als notwendiges Übel angesehen, um erschwinglichen Wohnraum schaffen zu können. In diesen Punkten unterscheiden sich die Gartenstädte in keiner Weise von den Satellitenstädten der ideologischen Widersacher der programmatischen Moderne. Wir schlagen eine bauliche und freiräumliche Struktur vor, die auf wenigen festen Parametern beruht, aber dennoch genügend Spielraum lässt, um strategische Optionen in «unsicheren» Fragen offen zu halten. Im Wesentlichen bestimmen die folgenden Parameter den städtebaulichen Vorschlag:

  1. Städtebau im Massstab der Nachbarschaften. Adäquate Höhenstaffelung und Körnung.
  2. Nachbarschaftscluster als identitätsstiftende, überschaubare soziale Einheiten.
  3. Partizipation und nachhaltige Entwicklung. Geplantes changemanagement.

Industriestrasse, Luzern , 2011

Eine heterogene und brüchige Bebauung im rechtwinkligen Muster bildet die Ausgangslage am Entwicklungsschwerpunkt Industriestrasse. In dieser gewachsenen Struktur sehen wir grosse Qualitäten und damit das Potential für die zukünftige Überbauung: Für das dichte Neben- und Aufeinander von Wohnen und Arbeiten soll die maximal mögliche Durchlässigkeit erhalten bleiben. Nur so werden sich die zukünftigen Nutzer und Bewohner mit dem umliegenden Quartierstrukturen vernetzen. Der Entwurf basiert daher im Wesentlichen auf einer ausgewogenen Balance von Figur und Grund. In der dichten Sockelzone schaffen wir Leerräume, Wege und Plätze. Darüber erhebt sich eine «luftige» Welt zum Wohnen. Die sechs Türme nehmen die vertraute Körnung der umliegenden Bebauung auf. Zwei Grundtypen sind als Drei- respektive Vierspänner konzipiert, in ihnen können zwei- oder gar dreiseitig orientiere Wohnungen mit vielfältigen Sichtbezügen entwickelt werden.

Balberstrasse, Zürich , 2011

Die neuen Gebäude sollen sich in die friedliche und beschauliche Atmosphäre der bestehenden Wohnüberbauung in der Balberstrasse einfügen. Die Gebäudemasse besteht aus drei niedrigen und vier höheren Volumen, die sich dem städtebaulichen Grundmuster anpassen und versuchen, mit der Hanglage optimal umzugehen. Sie sind in ihrer Bauweise mit einem hohen Holzanteil geplant, um den Ansprüchen einer «2000-Watt-Gesellschaft» ökologisch und energetisch nachhaltig gerecht zu werden.

Die markante Dachform und die grosszügigen Loggien binden das Ensemble zusammen. Ein dichtes Wegenetz verbindet auf verschiedenen Privatheits-Stufen die einzelnen Häuser und führt an den genossenschaftlichen Räumen wie dem Gemeinschaftsraum oder den Ateliers vorbei. Die Loggien dienen als Schaltzone zwischen öffentlichem und privatem Raum und werden zum Ort der Begegnung.

East Side, Windisch , 2010

Auf dem Gelände östlich der alten Spinnerei in Windisch sieht der Gestaltungsplan von Atelier WW vier zeilenförmige Baufelder für neue Wohnbauten vor. Wir wagen eine freie Interpretation innerhalb der Regeln des Masterplans und bilden ein eigenes inneres Zentrum aus, einen Quartierhof mit privaten Gärten, der das Spinnereigebäude räumlich miteinbezieht. Die Zeilen werden in sieben klar definierte Einzelkörper geteilt, um lange Gassen zu vermeiden. Ihre streng serielle Grammatik verspricht eine wirtschaftliche Umsetzung. Besondere Aufmerksamkeit erfährt das Attikageschoss: Je vier 4 1/2 Zimmer-Maisonette verschränken sich derart, dass jede Wohnung 3-seitig ausgerichtet ist. Über grosszügige Terrassen treten die Wohnungen mit der Weite des ehemaligen Industrieareals und dem angrenzenden Flussraum in Verbindung.

Gleis Nord, Lenzburg , 2010

Das Projekt Gleis Nord schafft einen neuen heterogenen Lebensraum in Lenzburg, eingebettet in einen attraktiven Grüngürtel. Der Entwurf reagiert auf die städtebauliche Ausgangslage – einerseits die klare Quartierskontur, andererseits die grossmassstäbliche Bebauung – und definiert das Areal nach Norden und Westen mit einer klaren, lesbaren Aussenkante. Es entstehen Plätze und Rückzugsorte, der Grünraum verwebt sich mit dem städtischen Raum und schafft eine hohe Aufenthaltsqualität. Die Wohnbauten sind individuell gestaltet und haben unterschiedliche Typologien: Das Genossenschaftshaus zum Beispiel ist drei- bis fünfspännig erschlossen, die Wohnräume werden mit Loggien in den Park erweitert. Das Seniorenhaus hingegen hat Laubengänge; die Anordnung und Grösse der Zimmer lässt den Bewohnerinnen und Bewohnern die Freiheit, sich mehr oder weniger dem verbindenden Kommunikationsraum auszusetzen. Die Familienwohnungen werden um zumietbare Studios, Kleinwohnungen und genossenschaftliche Nutzungen erweitert. Der öffentliche Parkraum kann von allen Bewohnern gleichermassen genutzt werden. Ausserdem beleben Gemeinschaftsräume, publikumsorientierte Nutzungen, Restaurant, Kindergarten und Waschsalons die Erdgeschosse.

Stadthaus Limmatfeld, Dietikon , 2010

Auf der Grundlage des Masterplans von Hans Kollhoff entstehen auf dem ehemaligen Areal des Maschinenherstellers «Rapid» Wohnungen für etwa 3’000 Menschen. Für eines von elf Baufeldern, den Zypressenhof, entwerfen wir ein Stadthaus innerhalb des 18m tiefen Blockrandes. Wir konzentrieren uns auf eine Lochfassade mit klassischer, dreiteiliger Gliederung. Glatte, glänzende Keramikflächen und ein grobkörniger Waschputz wechseln sich ab. Faltschiebeläden aus ornamental gelaserten Blechen schliessen die Öffnungen der Loggien wie eine dünne Haut, für die Wohnungen entsteht so ein Aussenzimmer mit grosser Intimität. Die Loggien sind zur Küche komplett zu öffnen und bringen die Nachmittagssonne über eine schillernd reflektierende Längswand bis tief ins Gebäudeinnere. Die Grundrisstypologie vereint konventionelle Elemente mit grosszügig geschnittenen, offenen Wohnbereichen.

Mehrgenerationenhaus, Winterthur , 2009

Die städtebauliche Ausgangslage zeigt spannungsvolle Gegensätze: Das Hybrid-Cluster-Regelwerk definiert starke städtebauliche Bezüge, gleichzeitig verlangt die vorgesehene Wohnnutzung durch ihren exemplarischen Charakter nach Eigenständigkeit.

Das Projekt reagiert auf diese Ausgangslage, indem zwei Baukörper einen gemeinsamen Wohnhof aufspannen, der in Grösse und Form mit der Steinberggasse vergleichbar ist. Ohne harten Bruch wird dem öffentlichen Aussenraum ein halböffentlicher Innenraum gegenübergestellt. Die ikonographischen Sheddächer verweisen auf die industrielle Vergangenheit des Ortes, verbinden die beiden Baukörper und schaffen eine starke gemeinsame Identität.

Up to 35, Athen , 2009

Zugunsten einer grosszügigen bespielbaren Gemeinschaftsfläche werden die eigentlichen Schlafzellen auf die Grundelemente reduziert: Ein Bett, ein Schrank, ein Fenster und eine Tür. Rückzug in die Privatsphäre bleibt auch auf kleiner Fläche gewährleistet, zum Lesen, Reden, Telefonieren und Träumen. Herzstück des Hauses ist ein sechs Meter hoher Lesesaal im Untergeschoss, wo jeder Student einen Platz belegt. Die grosszügige Verglasung im Erdgeschoss ermöglicht konzentriertes Arbeiten bei Tageslicht und bietet gleichzeitig Einblick vom Strassenraum. Eine frei eingestellte Holztreppe führt in die halbprivaten oberen Geschosse. Eine in den Hof eingestellte Loggia erweitert die Vorzone zu den Zimmerbereichen und schafft eine eigene innere Welt.

Schulanlage Looren, Maur , 2008, 3.  Preis

Ein grosses Dach legt sich wie eine Muschel über eine Art Stützmauer. Hinter dieser Mauer sind die dienenden Räume zusammengefasst. Den Zwischenraum von Saal und Rücken nimmt das Foyer ein, das sich zum Vorplatz hin öffnet. Das Dach selber ist als Falttragwerk konzipiert, das sich räumlich im Inneren abzeichnet. Im Modell haben wir das reiche Lichtspiel der fein gebrochenen Dachgeometrie überprüft.

Felsenstieg, Schaffhausen , 2008, 2.  Preis

Anstatt wie ein Zahnarzt die Lücken entlang der Lochstrasse zu füllen, wird das Baufeld mit einer Gebäudegruppe aus vier kongruenten Volumen «überdruckt». Dabei werden vertraute Gebäudelängen der bestehenden Karl-Moser-Häuser aus den 1920er-Jahren aufgenommen, ohne die eigene Zeit zu leugnen. Die freie Geometrie der Volumen ermöglicht eine wirtschaftliche Erschliessung mit einem grosszügigen, zentralen Treppenhaus. Die Zwischenräume spannen einen Freiraum auf, der zwischen weiten Flächen mit Ausblick und intimen, dicht bepflanzten Zonen pendelt.

Haus Emil, Bachenbülach , 2007–2010

  • © Bene Redmann

  • © Bene Redmann

  • © Bene Redmann

  • © Bene Redmann

  • © Johannes Marburg

  • © Johannes Marburg

  • © Johannes Marburg

Ein Einfamilienhaus am Hang wird durch maximale Dehnung in der Länge um eine Wohneinheit erweitert. Innen wie aussen bleiben Neu und Alt unterscheidbar, doch die Nahtstelle wird durch räumliche Übergriffe verwischt. Den Schwerpunkt der neuen Wohnung bildet der überhohe Wohnraum, der die bestehende Giebelfassade ins Innere holt. In Loos’scher Tradition wird eine Folge von Räumen mit unterschiedlichem Charakter in die einfache, ikonographische Gebäudevolumetrie eingepasst. Zwei verbindende Elemente halten Alt und Neu wie eine Klammer zusammen: Nordseitig klappt das Dach für ein durchlaufendes Fensterband auf, im Süden ist über die gesamte Gebäudelänge eine Loggia vorangestellt. Sie greift in die Semantik des Bestandes ein, das Vorhandene wird neu interpretiert. Konstruktiv ist der Anbau ein selbsttragender Holzbau. Die Wände und Decken sind in Elementbauweise im Werk gefertigt und in die Ortbetonhülle gestellt. Die Betonhülle gibt dem Gebäude seinen prägnanten Ausdruck. Seine steinerne Anmutung erhält der Beton durch die Beimischung von gebrochenem Jurakies und Weisszement. So entsteht ohne jegliche Farbpigmentierung ein heller, warmer und natürlicher Farbton. Neben den schalungsglatten Flächen werden Teile sandgestrahlt. Das subtile Spiel unterschiedlicher Oberflächenqualitäten lässt je nach Licht vertraute Motive Sockel oder «Gewände» erscheinen oder verschwinden.